Veröffentlichung Umgang mit Menschen mit Behinderungen in humanitären Krisen

Der Krisenforscher Dennis Dijkzeul legt zusammen mit seiner Kollegin Carolin Funke ein neues Werk vor.

Zusammen mit Dr. Carolin Funke hat Prof. Dr. Dennis Dijkzeul vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) ein neues Buch herausgebracht: „Disability Inclusion in Humanitarian Crises: Robust Human Rights Norms?“ (auf Deutsch: „Eingliederung von Menschen mit Behinderungen in humanitären Krisensituationen: Robuste Menschenrechtsnormen?“) ist im Januar 2025 als frei zugängliches und kostenlos herunterzuladendes Buch bei Palgrave Macmillan erschienen und kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Funke und Dijkzeul analysieren in ihrem Werk die Lage von Menschen mit Behinderungen in humanitären Krisen. „Obwohl Menschen mit Behinderungen in humanitären Krisen oft sehr verletzlich sind, werden sie und ihre Betreuer häufig von humanitären und anderen Akteuren vernachlässigt. Sowohl ihre Notlage als auch ihre Kapazitäten werden zu selten wahrgenommen“, erklärt Dijkzeul.

Die Autorin und der Autor

Carolin Funke arbeitet derzeit an der Technischen Universität Dortmund und ist Affiliate Researcher der Refugee Law Initiative an der University of London. Zuvor war sie Postdoktorandin am IFHV und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute of Security and Global Affairs der Universität Leiden. Sie hat umfangreiche Feldforschung in Georgien und Bangladesch durchgeführt.

Dennis Dijkzeul ist Professor für Konflikt- und Organisationsforschung an der Ruhr-Universität. Er war der Gründungsdirektor des Humanitarian Affairs Program an der Columbia University in New York. Er hat die Rolle der internationale und lokale Organisationen in Krisenlagen in den USA, Europa, der Demokratischen Republik Kongo, Uganda, dem Südsudan, Nigeria, und Afghanistan erforscht.

Die Forschenden erörtern zunächst die Geschichte der rechtlichen und humanitären Bemühungen auf internationaler Ebene, die darauf abzielen, die Bedürfnisse dieser Menschen besser zu berücksichtigen. Sie stellen fest, dass die normativen Ideen des Völkerrechts nicht ausreichen, um diese Menschen besser in die humanitäre Hilfe zu integrieren. Als Antwort darauf untersucht das Buch die Inklusionsprozesse aus einer Mehrebenen-Perspektive, die eine Vielzahl von Akteuren jenseits der Staaten einbezieht, darunter auch Organisationen von Menschen mit Behinderungen. Dabei betrachten Funke und Dijkzeul die Politik der Geldgeberregierungen und humanitären Organisationen und erforschen die humanitäre Lage in Cox’s Bazar, Bangladesch, und im Südsudan.

Die Autorin und der Autor ordnen ihre Analyse in die Literatur zu humanitären Maßnahmen und Entwicklungen ein und plädieren für eine stärkere Konzentration auf Prozesse unterhalb der internationalen Ebene in den internationalen Beziehungen und in der Völkerrechtswissenschaft, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen besser zu verstehen. „Die lobenswerten Inklusionsnormen sind in ihrer Anwendung noch nicht robust genug“, so Funke und Dijkzeul.

Originalveröffentlichung

Carolin Funke, Dennis Dijkzeul: „Disability Inclusion in Humanitarian Crises: Robust Human Rights Norms?“, Palgrave Macmillan, London 2025, 140 Seiten, ISBN 978-3-031-53809-4.

Veröffentlicht

Dienstag
21. Januar 2025
09:00 Uhr

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