
Dieses Bild kombiniert 678 Einzelbilder, die vom Vera C. Rubin-Observatorium in etwas mehr als sieben Stunden Beobachtungszeit aufgenommen wurden. Eine solche Kombination vieler Bilder macht andernfalls schwache oder unsichtbare Details erkennbar, wie die Gas- und Staubwolken, aus denen der hier gezeigte Trifidnebel und der Lagunennebel bestehen, die mehrere tausend Lichtjahre von der Erde entfernt sind.
Neues Observatorium
Die größte Digitalkamera der Welt macht erste Himmelsfotos
Nach jahrelanger Vorbereitung hat ein neues Observatorium in Chile seinen Betrieb aufgenommen. Im Juni 2025 wurden die ersten Bilder der Öffentlichkeit präsentiert.
Das leistungsstärkste Weitwinkel-Teleskop der Welt hat im Juni 2025 seinen Betrieb aufgenommen. Das Vera C. Rubin-Observatorium auf einem Hochplateau in Chile ist sozusagen die größte Digitalkamera der Welt. Es wird zehn Jahre lang alle paar Nächte den gesamten von Chile aus sichtbaren Nachthimmel aufnehmen. „Das Observatorium nutzt eine völlig neue Kombination aus einem Spiegel mit mehr als acht Metern Durchmesser, der viel Licht sammelt, und einer sehr großen Kamera, die ein entsprechend großes Feld des Himmels abdecken kann“, erklärt Kosmologe Prof. Dr. Hendrik Hildebrandt von der Ruhr-Universität Bochum. „Wir stoßen damit in neue Dimensionen der optischen Beobachtung des Himmels vor.“
Die Qualität und vor allem die schiere Größe der Bilder mit ihren je 3,2 Gigapixeln ist einfach überwältigend.
Die ersten Bilder, die das Rubin-Observatorium aufgenommen hat, wurden am 23. Juni 2025 der Öffentlichkeit präsentiert. In Bochum konnten Besucherinnen und Besucher des Planetariums live dabei sein, als die Aufnahmen an 350 ausgewählte Orte weltweit aus der National Academy of Sciences in Washington, D.C. übertragen wurden. Hildebrandt begleitete die Veranstaltung: „Die Qualität und vor allem die schiere Größe der Bilder mit ihren je 3,2 Gigapixeln ist einfach überwältigend. Mit diesem Instrument können nun innerhalb weniger Nächte Beobachtungen gemacht werden, die mit anderen Teleskopen ein ganzes Jahr gedauert haben“, sagt er.
Medientipp
Im Rahmen des von der Ruhr-Universität Bochum aus koordinierten German Center of Cosmological Lensing sind 25 deutsche Forschende an der Himmelsdurchmusterung mit dem Rubin-Observatorium beteiligt. Dieser sogenannte Legacy Survey of Space and Time soll unter anderem neue Erkenntnisse zu Dunkler Materie und Dunkler Energie sowie zur Entstehung und Struktur der Milchstraße liefern. Zudem ermöglicht er, zum ersten Mal bei großer Tiefe veränderliche Phänomene am Himmel aufzuzeichnen. Außerdem lassen sich anhand der Aufnahmen Millionen kleiner Objekte im Sonnensystem entdecken und identifizieren, darunter potenziell gefährliche, erdnahe Asteroiden.