Nachhaltigkeitsbüro Die RUB kann grüner werden
Mit einem kooperativen Ansatz und der Orientierung an den UN-Klimazielen will das Team um Matthias Thome, Anna Krewald und Bianca May den Campus in eine umweltbewusste Zukunft führen.
Im Hintergrund hat das Nachhaltigkeitsbüro (NHB) der RUB vor gut sechs Monaten mit den Aufbauarbeiten begonnen. Inzwischen gibt es erste Erfahrungswerte im Team, das zum Dezernat für Bau und Liegenschaften gehört. Mit einem kooperativen Ansatz und der Orientierung an den UN-Nachhaltigkeitszielen will das derzeitige Koordinationsteam bestehend aus Matthias Thome, Anna Krewald und Bianca May Wege in eine nachhaltigere Zukunft zeigen.
Dafür werden sowohl bereits umgesetzte Nachhaltigkeitsmaßnahmen erfasst als auch die Umsetzungsmöglichkeiten von Maßnahmen identifiziert, um in Abstimmung mit den vielen Beteiligten an einer Universität ins Handeln kommen zu können. Einiges ist noch zu tun, aber ein Anfang ist gemacht. Bei der Größe der RUB und den unterschiedlichen Anforderungen und Verbräuchen, beispielsweise bei den begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen und den unterschiedlichen Energie- und Ressourcenflüssen, sowohl im Bau und im Betrieb als auch in der Forschung, ist die Umsetzung ein Mammutprojekt.
Die Ziele des Nachhaltigkeitsbüros
„Unsere Ziele sind kurzgesagt informieren, sensibilisieren, vernetzen und unterstützen, wobei wir enormes Potenzial an der RUB darin sehen, dass sich Interessierte aus den unterschiedlichen Fachbereichen mit ihrer Expertise und ihren vorhandenen Kapazitäten einbringen können“, fasst Thome die Ausrichtung des Nachhaltigkeitsbüros zusammen. Dabei stellen sich die Bestandsaufnahme und die Darstellung des Status Quo, aber auch die Prüfung von Verbesserungspotenzialen und die Umsetzungsmöglichkeiten in Bau und Betrieb, als äußerst umfangreich dar.
Das Team
Als derzeit noch kleines Team gehen Thome, Krewald und May diese Aufgaben abteilungsübergreifend an. Sie werden von studentischen Teilzeitkräften unterstützt und setzen bevorzugt auf Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen, beispielsweise im komplexen Themenfeld Energie. „Ich freue mich, nach meiner Elternzeit wieder einzusteigen und neben den Kernaufgaben als Energiemanagerin in der Strategischen Campusentwicklung über das NHB das Thema Energie an der RUB nachhaltig mitzugestalten“, sagt Anna Krewald.
„Den Großteil der Themenbereiche in Bau und Betrieb können wir aus den beiden Abteilungen Baumanagement und Strategische Campusentwicklung auf Optimierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten prüfen. Zusätzlich sehen wir den verwaltungsübergreifenden Austausch als wichtigen Baustein für unsere Arbeit“, ergänzt Thome.
Die Arbeitsbereiche
„Die Arbeits- und Themenbereiche und die Projekte, die über das Nachhaltigkeitsbüro begleitet werden, konzentrieren sich im ersten Schritt auf das Geschehen vor Ort und auf eine Verbesserung von Nachhaltigkeitsaspekten auf dem Campus der Ruhr-Universität“, sagt Thome.
Direkte Berührungspunkte mit den Nachhaltigkeitszielen finden sich unter anderem in den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz, Planen und Bauen, Betrieb, Beschaffung, Verbrauch und Mobilität. Über die praktische Bearbeitung von Projekt- und Abschlussarbeiten kann dabei der Living-Lab-Gedanke in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Lehrstühlen in den verschiedenen Bereichen aufgegriffen und bestenfalls umgesetzt werden.
Nachhaltig und gemeinschaftlich
Wichtig ist der Grundgedanke, dass das Rad nicht neu erfunden wird und beispielsweise vorhandene Erfahrungswerte von Studierenden sowie Beschäftigten an der RUB aufgegriffen werden. „Wir versuchen, bestehende Aktivitäten darzustellen und vorhandenes Wissen zu bündeln. Auch wenn sich der RUB-Campus mit den verschiedenen Standorten in der Stadt Bochum manchmal als eigener Kosmos darstellt, möchten wir einen Blick über den Tellerrand werfen und einen kooperativen Ansatz verfolgen – auch über die Grenzen der Ruhr-Universität hinaus“, sagt Thome.
Ausblick auf 2021
Für das Jahr 2021 plant das NHB auch mit Blick auf den Hochschulentwicklungsplan und in Abstimmung mit dem Rektorat sowie mit den verschiedenen Dezernaten die nächsten Schritte. Neben der Fortsetzung und Ausführung erfolgreicher Projekte wie dem Campus Gardening und laufenden kooperativen Projekt- und Abschlussarbeiten sowie den startenden Projekten aus den bewilligten Anträgen Forschendes Lernen und Grüne Infrastruktur möchte das NHB den Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen in Bau und Betrieb auch verständlich nach außen kommunizieren.
Ansätze und Ideen
„Die vielen guten Ideen und Ansätze, die bereits seit 2020 an uns herangetragen werden, möchten wir dabei mit den laufenden Aktivitäten verzahnen. An der RUB ist mit den bestehenden Initiativen, beispielsweise Scientists for Future, Students for Future oder dem Nachhaltigkeitsforum, schon vieles auf studentischer und Beschäftigtenebene aktiv in Bewegung“, ergänzt Thome.
Gleichzeitig startet in diesem Jahr im Rahmen einer „Denkfabrik Nachhaltigkeit“, in der Mitglieder des Senats und Personen aus den Bereichen Forschung, Studium, Lehre, Transfer und Hochschulverwaltung zusammenarbeiten werden, ein übergreifender Prozess zur Entwicklung eines Leitbilds, einer Nachhaltigkeitsstrategie und daraus abzuleitender Projektideen. Diese umfangreichen Aktivitäten gilt es im Blick zu behalten und parallel zum weiteren Aufbau des Nachhaltigkeitsbüros nach außen darzustellen.
In Planung
Weitere Herausforderungen, die aus dem Dezernat für Bau und Liegenschaften über das Nachhaltigkeitsbüro bereits vorbereitet werden, sind beispielsweise der Ausbau von Photovoltaikanlagen, die Einbindung von Nachhaltigkeitskriterien in die Planung von zu sanierenden und neu zu bauenden Forschungsgebäuden oder die Ermittlung und der Umgang mit dem ökologischen Fußabdruck von öffentlichen Einrichtungen.
Aktuelle Informationen auch zu Projekten und den Aufgabenbereichen des NHB gibt es auf der Webseite, die stetig aktualisiert wird. „Mit unseren Kapazitäten können wir natürlich nicht alles direkt darstellen oder sofort umsetzen. Aber wir sind uns sicher, dass wir mit der RUB einen großen, transformativen Schritt hin zu einer nachhaltigen Universität machen können“, sagt Thome. Das Team des Nachhaltigkeitsbüros freut sich darauf, diesen Weg mit zu verfolgen.