Klimaanlagen Jedes Grad zählt
Im Sommer steigt der Stromverbrauch durch den Bedarf an Kälte. Gerade bei Klimaanlagen lässt sich jetzt viel Energie an der RUB sparen.
Wenn es in Folge des Kriegs in der Ukraine und der wirtschaftlichen Konsequenzen ums Energiesparen geht, sind alle Augen auf den kommenden Herbst gerichtet. Dabei können wir jetzt anfangen zu sparen – und beispielsweise bei den Klimaanlagen einen ersten, spürbaren Quick Win erzielen. „Jedes Grad zählt“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Paul. „Wenn wir Kälte jetzt sparsam und nur dort einsetzen, wo es unbedingt erforderlich ist, erreichen wir bereits viel.“
Klimaanlagen brauchen Strom. Die zentralen Stromkosten für Fernkälte beispielsweise betragen jährlich etwa 1 Million Euro, das entspricht 6,5 Prozent an den Gesamtstromkosten des Campus. Die Kosten der rund 350 dezentralen Anlagen kommen noch hinzu. Die Rechnung ist einfach: Je weniger Kälte erzeugt wird, umso geringer ist der Stromverbrauch. „Wenn die Raumtemperatur in einem klimatisierten Raum zum Beispiel von 21 Grad auf 26 Grad angehoben wird, muss erheblich weniger Kälte erzeugt werden und es wird deutlich weniger Strom verbraucht“, erläutert Robert Grosche, Bau- und Gebäudemanagement der RUB. „Selbstverständlich führt auch eine Verkürzung der täglichen Betriebsstunden, beispielsweise das generelle Ausschalten in der Nacht oder bei längerer Abwesenheit, zu einem reduzierten Stromverbrauch.“
Grundsätzlich unterschieden wird zwischen Raumkühlung (Klimatisierung) und Gerätekühlung. Die Gerätekühlung ist für die Durchführung von Experimenten unerlässlich. Für alle klimatisierten Räume, in denen nicht zwingend eine bestimmte Temperatur benötigt wird, kann der sparsamere Betrieb aber bedenkenlos angewendet werden. „Die Temperaturkonstanz ist dabei auch weiterhin gegeben, eben nur bei einer höheren Grundtemperatur“, so Grosche.
So hoch ist das Sparpotenzial
„Einsparung ergibt sich direkt, indem Räume nicht gekühlt werden, und indirekt, indem weniger Laborluft – für deren Bereitstellung Kälte benötigt wird – verbraucht wird“, erläutert Anna Krewald, Energiemanagerin im Dezernat 5.II der RUB. „Durch technische Maßnahmen können mittelfristig Einsparungen über zehn Prozent erzielt werden, und Projektplanungen hierzu laufen bereits. Durch organisatorische Maßnahmen – Änderung des Nutzerverhaltens – lassen sich kurzfristig wohl Einsparungen eher unter zehn Prozent erreichen. Dies hängt sehr vom Mitwirken der Nutzenden in den Gebäuden ab.“