Winterimpression vom Campus: Um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, kommt es auf zentral gesteuerte Maßnahmen und Änderungen im persönlichen Verhalten an. © RUB, Marquard

20 Prozent Energie sparen Wie die RUB durch den Winter kommen will

Das nationale Einsparziel bei Energie lautet 20 Prozent. Gemeinsam mit den anderen Hochschulen im Land leistet die RUB ihren solidarischen Beitrag.

Bei allen Krisenszenarien, die für die kommende Heizperiode momentan entworfen werden, kristallisiert sich das sogenannte 20-Prozent-Ziel als Konsens heraus: Voraussichtlich werden wir alle mit 80 Prozent der Energie im Vergleich zum Vorjahr planen müssen. Für die RUB heißt das, dass alle Mitglieder das Ziel verfolgen sollten, ihren Verbrauch und ihre Ansprüche entsprechend anzupassen. Das Ziel, so die Berechnungen, lässt sich durch ein Paket aus zentral gesteuerten Maßnahmen und Änderungen im persönlichen Verhalten erreichen. „Durch ein bisschen weniger Komfort im Alltag können wir in der Summe auf diese Einsparungen kommen, die voraussichtlich ausreichen, um den gesamten Unibetrieb in Forschung, Lehre und Verwaltung aufrechterhalten zu können“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Paul. „Zudem ist es unser solidarischer Beitrag, damit jeder gesellschaftliche Bereich mit weniger, aber ausreichend Energie versorgt ist.“

Gemeinsames Ziel von Landesregierung und Hochschulen

In diesen Tagen starten die Studierenden an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ins Wintersemester 2022/2023. Es ist das gemeinsame Ziel von Landesregierung und Hochschulen, dass trotz der aktuell angespannten Energieversorgungslage der weit überwiegende Teil der Lehrveranstaltungen im Wintersemester in Präsenz stattfinden kann.

Welche technischen Einsparpotenziale gibt es an der RUB?

Wichtigster Hebel ist das Heizen: Energie kann vor allem durch Herabsenken der Raumtemperatur gespart werden. „Als Faustformel gilt: Schon ein Grad weniger bringt 6 Prozent Ersparnis“, erläutert Dr. Robert Grosche, Leiter des Bau- und Gebäudemanagements der RUB. „Wenn wir also die Raumtemperatur von 21 auf 19 Grad senken, würden wir bereits 12 Prozent sparen. Weitere 8 Prozent können wir durch viele kleinteilige und durch zentrale Maßnahmen erzielen.“

Was kann jede und jeder Einzelne tun?

Das Absenken der Raumtemperatur um zwei Grad ist an der RUB nicht allein durch das zentreale Absenken der Vorlauftemperatur möglich. Es erfordert auch, dass alle ihre Thermostate nicht höher als 3 am Tage einstellen und nach Feierabend das Thermostat auf 2 drehen – oder bei längerer Abwesenheit wie zum Beispiel Homeoffice-Zeiten auf 1. „Wenn alle voll aufdrehen, haben es einige schön warm und bei anderen kommt gar nichts an. Die Solidarität am Thermostat ist also entscheidend für das Gelingen“, so Grosche.

Weitere Einsparungen lassen sich durch Maßnahmen erzielen, die ebenfalls individuelle Verhaltensänderungen bedeuten. Das sind im zum Beispiel:

  • kaltes Wasser zum Händewaschen benutzen
  • Licht nachts beziehungsweise zum Feierabend ausschalten
  • Stoßlüften statt Dauerlüften
  • Standby-Stromverbraucher abschalten, wenn sie nicht genutzt werden
  • auf Nutzung von Mikrowellen in Etagenküchen weitgehend verzichten
  • keine privaten Heizlüfter, Ventilatoren oder Klimageräte nutzen

Über diese und weitere Einsparmöglichkeiten werden die Mitglieder der RUB nun in einer groß angelegten Kampagne informiert.

Welche zentralen Maßnahmen hat die RUB bereits ergriffen?

Zu den bereits umgesetzten oder angestoßenen gebäudetechnischen Maßnahmen zählen:

  • Reduzierung der Vorlauftemperaturen in den Heizkreisen
  • Umrüstung auf selbstregulierende Ventile in allen öffentlichen Bereichen
  • Anhebung der Raumtemperaturen bei Klimatisierung
  • Anhebung der Vorlauftemperatur im Kälte-Kreislauf
  • Anpassung der Laufzeiten – beispielsweise von Lüftungsanlagen, Beleuchtung – an Öffnungszeiten
  • Reduzierung der Flurbeleuchtung
  • Abschaltung nicht benötigter Außenbeleuchtung
  • Optimierung des Anlagenbetriebs
  • Reduzierung der Warmwasser-Entnahmestellen

Das verbraucht die RUB

Die RUB hat im Jahr 2021 rund 117.000 Megawattstunden (MWh) Wärme und rund 84.000 MWh Strom verbraucht. Der Wärmeverbrauch – und diese Wärme wird aus Gas erzeugt – entspricht ungefähr dem Verbrauch von 30.000 Einfamilienhäusern.

Veröffentlicht

Dienstag
27. September 2022
16:48 Uhr

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