Zu Gast im Ruhrgebiet Universitätsallianz Ruhr empfängt Wissenschaftsrat
Das bundesweite Beratungsgremium der Wissenschaft hat die Ruhrgebietsuniversitäten in Bochum, Dortmund sowie Duisburg und Essen besucht.
Erstmals in seiner Geschichte war der Wissenschaftsrat zu Gast bei einem Universitätsverbund: Vom 17. bis zum 19. April hielt das Gremium die Frühjahrssitzungen in Bochum ab und wurde beim Hochschulempfang im Dortmunder U von der Leitung der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) begrüßt. Wissenschaftsministerin Ina Brandes würdigte die UA Ruhr vor 130 Gästen als Beispiel gelungener Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Transfer.
Die Teilnehmer*innen erlebten beim Hochschulempfang den Wandel des Ruhrgebiets von einer Industrieregion zur Wissenschafts- und Kulturmetropole. Vor rund 100 Jahren als Gär- und Lagerturm der Dortmunder Union-Brauerei errichtet, eröffnete das Dortmunder U im Jahr der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 als Zentrum für Kunst und Kreativität. In den Räumen dieses Wahrzeichens begrüßte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Mitglied der Verwaltungskommission des Wissenschaftsrats, die Gäste: „Die Forschungslandschaft im Ruhrgebiet ist einzigartig in Europa: Fünf Universitäten, 15 Hochschulen für angewandte Wissenschaften, vier Max-Planck-, fünf Fraunhofer und vier Leibniz-Institute sind hier angesiedelt. Erfolg entsteht hier durch Kooperation. Die Universitätsallianz Ruhr ist dafür das beste Beispiel.“
Die Rektor*innen der TU Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum machten in ihren Grußworten die Historie, den Status quo und ihre gemeinsame strategische Vision der UA Ruhr deutlich. „2007 durch unsere Vor-Vor-Gänger gegründet, blickt die UA Ruhr inzwischen auf 17 Jahre Kooperationserfahrung. Gewachsen ist daraus zum Beispiel ein gemeinsamer Studienraum für 110.000 Studierende, ein umfassendes Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und gemeinsame Verbindungsbüros im Ausland“, berichtete TU-Rektor Prof. Dr. Manfred Bayer. Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, ging auf den laufenden Ausbau der gemeinsamen strategischen Spitzenforschung ein: „Dank der Förderung durch das Land NRW bauen wir derzeit gemeinsam die Research Alliance Ruhr mit über 50 Professuren auf. Wir leisten hier Pionierarbeit durch innovative Strukturen der Universitätskooperationen.“ Ihr Bochumer Amtskollege Prof. Dr. Martin Paul unterstrich die ambitionierten Zukunftspläne des Verbunds: „Wir sind gewillt, unsere Chancen zu nutzen, in der Exzellenzstrategie als Verbund anzutreten und unsere strategische Zusammenarbeit dazu weiter zu intensivieren. Für die Wissensregion Ruhrgebiet werden sich daraus neue Perspektiven entwickeln.“
Im Fokus der Frühjahrssitzungen des Wissenschaftsrats stand diesmal unter anderem die Evaluation des „Hochschulpakts 2020“, mit dem in den vergangenen Jahren 1,6 Millionen zusätzliche Studienplätze eingerichtet wurden. Das Beratungsgremium von Bund und Ländern umfasst eine wissenschaftliche Kommission mit 32 Mitgliedern, von denen wiederum vier selbst im Ruhrgebiet tätig sind: Prof. Gabriele Sadowski (TU Dortmund), Prof. Ferdi Schüth (MPI für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr), Prof. Martin Sternberg (Hochschule Bochum) und Dr. Holger Schwager (Evonik, Essen).
Einen besonderen Willkommensgruß an das Gremium zeigten die „Fliegenden Bilder“ an der Dachfassade des Dortmunder U-Turms: Der renommierte und aus der Region stammende Filmproduzent Adolf Winkelmann präsentierte dort exklusiv die Zeitlupenaufnahme einer explodierenden Wasserflasche mit tanzenden Molekülen. Einige Facetten des Ruhrgebiets konnten die Mitglieder des Wissenschaftsrats während ihrer Tagung auch beim Landesempfang auf Zeche Zollverein in Essen sowie bei Führungen durch die Kunstsammlung der Ruhr-Universität Bochum kennenlernen. So präsentierte sich das Ruhrgebiet als dynamische, stark durch Wissenschaft und Kultur geprägte Region.