Ausstellung Krieg und Gewalt in der europäischen Erinnerung
100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs eröffnet eine Ausstellung einen neuartigen Blick auf das Phänomen Krieg.
„Krieg. Macht. Sinn. Krieg und Gewalt in der europäischen Erinnerung“ lautet der Titel einer Sonderausstellung im Ruhr-Museum auf dem Unesco-Welterbe Zollverein. Die Besucher werden in vier Abteilungen zu den Themen Krieg, Bombenkrieg, Völkermord sowie Flucht und Vertreibung mit unterschiedlichen Blickwinkeln konfrontiert. Die Ausstellung ist Teil des EU-Projekts „Unsettling remembering and social cohesion in transnational Europe (Unrest)“, das von Prof. Dr. Stefan Berger am Institut für soziale Bewegungen der RUB koordiniert wird.
Über 100 Millionen Menschen kamen im 20. Jahrhundert infolge von Kriegen, Vertreibungen und Genoziden ums Leben. Die Eröffnung der Ausstellung findet exakt 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs statt. Am 11. November wird dies in Teilen des europäischen Auslands als „Remembrance Day“ gefeiert. Das Besondere an der Ausstellung: Landläufigen Interpretationen werden alternative, auch provokante Sichtweisen entgegengesetzt. Für wen macht Krieg Sinn? Warum werden auch demokratisch legitimierte Entscheidungen getroffen, die zum Krieg führen?
200 Exponate von rund 50 Leihgebern animieren die Besucher, über die Sinnhaftigkeit der Weltkriege und der kriegerischen Auseinandersetzungen bis zur Gegenwart nachzudenken. Das Spektrum der Exponate reicht von Fotografien, Plakaten und Filmen, über Rüstungsprodukte bis hin zu Skulpturen. Darunter befinden sich spektakuläre Dokumente wie der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, das Manuskript des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque sowie Kriegstagebücher von Ernst Jünger.