Die neue Sonderausstellung ist ein halbes Jahr lang auf Zollverein zu sehen.
© Ruhr-Museum, Gestaltung: Uwe Loesch

Ausstellung Krieg und Gewalt in der europäischen Erinnerung

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs eröffnet eine Ausstellung einen neuartigen Blick auf das Phänomen Krieg.

„Krieg. Macht. Sinn. Krieg und Gewalt in der europäischen Erinnerung“ lautet der Titel einer Sonderausstellung im Ruhr-Museum auf dem Unesco-Welterbe Zollverein. Die Besucher werden in vier Abteilungen zu den Themen Krieg, Bombenkrieg, Völkermord sowie Flucht und Vertreibung mit unterschiedlichen Blickwinkeln konfrontiert. Die Ausstellung ist Teil des EU-Projekts „Unsettling remembering and social cohesion in transnational Europe (Unrest)“, das von Prof. Dr. Stefan Berger am Institut für soziale Bewegungen der RUB koordiniert wird.

Termin

Die Sonderausstellung wird am 11. November 2018 mit geladenen Gästen feierlich eröffnet. Für das Publikum ist sie vom 12. November bis zum 30. April 2019 täglich von 10 bis 18 Uhr im Ruhr-Museum zu sehen.

Über 100 Millionen Menschen kamen im 20. Jahrhundert infolge von Kriegen, Vertreibungen und Genoziden ums Leben. Die Eröffnung der Ausstellung findet exakt 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs statt. Am 11. November wird dies in Teilen des europäischen Auslands als „Remembrance Day“ gefeiert. Das Besondere an der Ausstellung: Landläufigen Interpretationen werden alternative, auch provokante Sichtweisen entgegengesetzt. Für wen macht Krieg Sinn? Warum werden auch demokratisch legitimierte Entscheidungen getroffen, die zum Krieg führen?

Das Industriemodell des Kampfpanzers Leopard 2 aus dem Jahr 1979 ist eins von rund 200 Exponaten der Ausstellung.
© Ruhr-Museum, Foto: Rainer Rothenberg

200 Exponate von rund 50 Leihgebern animieren die Besucher, über die Sinnhaftigkeit der Weltkriege und der kriegerischen Auseinandersetzungen bis zur Gegenwart nachzudenken. Das Spektrum der Exponate reicht von Fotografien, Plakaten und Filmen, über Rüstungsprodukte bis hin zu Skulpturen. Darunter befinden sich spektakuläre Dokumente wie der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, das Manuskript des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque sowie Kriegstagebücher von Ernst Jünger.

Das Unrest-Projekt

Zahlreiche Museen und Gedenkstätten erinnern an die Kriege in Europa. Trotzdem wächst der Nationalismus bedenklich. Warum lernen die Menschen nicht aus der Erinnerung? Wie funktioniert sie? Und wie könnte sie vielleicht besser funktionieren? Das untersuchen Wissenschaftler des Instituts für Soziale Bewegungen der RUB zusammen mit sechs internationalen Partnern im Projekt Unrest. Es wird bis 2019 mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert.

Veröffentlicht

Freitag
09. November 2018
13:31 Uhr

Von

Jens Wylkop

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