
Fahrradkurier Bitte keine Waschmaschine!
Ricardo Dietrich lässt sich beim Arbeiten den Fahrtwind um die Nase wehen. Sein Nebenjob ist allerdings anstrengender, als es sich anhört.
Wer seine Einkäufe nicht selbst nach Hause schleppen möchte, dem helfe ich. Ich bin Velocarrier und liefere auf Bestellung per Fahrrad die Sachen vor die Haustür. Ganz spontan kann sich der Kunde in einem Bochumer Geschäft für diesen Service entscheiden. Um den Einkauf auszuliefern, fahre ich mit einem Lastenfahrrad durch das ganze Bochumer Stadtgebiet.
Das Rad hat einen Anhänger. Den kann ich mit maximal 150 Kilogramm beladen. Theoretisch lässt sich auch eine Waschmaschine damit transportieren. Bisher hatte ich so eine Bestellung noch nicht. Zum Glück!
Ich entdecke ständig neue Ecken in Bochum.
Ich bin gerne draußen und fahre in der Freizeit Mountainbike. Das kann ich gut mit dem Job als Velocarrier verbinden. Obwohl ich dachte, dass ich als Bochumer die Stadt schon längst kenne, entdecke ich ständig neue Ecken.
Seit September 2016 arbeite ich dreimal in der Woche jeweils vier Stunden als Fahrradkurier. Viel länger dürfte eine Schicht nicht sein. Es ist nämlich anstrengend, ganz Bochum abzufahren, auch wenn das Rad einen Elektroantrieb hat. Vor Kurzem hatte ich fünf Auslieferungen in einer Schicht, in der ich zwischen der Innenstadt, der Uni und Langendreer gependelt bin.
Jobben für Japan
An der RUB studiere ich Japanologie. Irgendwann möchte ich nach Japan reisen. Meinen Lohn spare ich deshalb für ein Work-and-Travel-Jahr. Bis dahin muss ich aber noch einige Bestellungen durch Bochum fahren.