Gehören zum ersten Fellow-Jahrgang für digitale Hochschullehre: Britta Rehder und Benedikt Jeßing
© RUB, Kramer

Förderung Innovative digitale Lehre wird belohnt

Sie entführt ihre Studierenden in ein virtuelles Parlament, er schuf eine literaturwissenschaftliche Selbstlernumgebung. Für ihre zukunftsweisenden Projekte wurden Britta Rehder und Benedikt Jeßing nun ausgezeichnet.

Mit dem neuen Programm „Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ unterstützen das NRW-Wissenschaftsministerium und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Lehrende bei der Einführung innovativer digitaler Lehrvorhaben. Für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten die Fellows jeweils bis zu 50.000 Euro. Zwei der Geförderten kommen von der RUB; insgesamt werden 46 Lehrende von 20 NRW-Hochschulen gefördert.

Handeln wie ein Parlamentarier

Prof. Dr. Britta Rehder erhält einen der beiden Fellowships. Ihr Projekt ist an der Fakultät für Sozialwissenschaft angesiedelt. Es heißt „E-Pol-Sys – Digitales Lehren und Lernen über das politische System der BRD“. Rehder hat einen Online-Begleitkurs entwickelt, der die einführende Vorlesung zum politischen System Deutschlands ergänzt.

In einem virtuellen Parlament lösen die Studierenden Aufgaben, mit denen politische Akteure täglich konfrontiert sind. Sie müssen zum Beispiel unter Zeitdruck Prozesse der Willensbildung organisieren und Kompromisse schließen. Dadurch erproben die Studierenden nicht nur die theoretischen Regeln des politischen Betriebs praktisch, sie erfahren darüber hinaus anschaulich die Komplexität des Regierungshandelns.

Der richtige Umgang mit Prosa, Drama und Lyrik

Prof. Dr. Benedikt Jeßing vom Germanistischen Institut ist der zweite Bochumer Dozent, der gefördert wird. Sein Projekt trägt den Titel „Selbstlernumgebung literaturwissenschaftliche Textanalyse“. Es richtet sich an Studierende der deutschen Literaturwissenschaft. Über eine Internetplattform sollen sie Verfahren des wissenschaftlich-analytischen Umgangs intensiv einüben und dadurch nachhaltig lernen.

Sie setzen sich dabei mit unterschiedlichen Epochen auseinander, ebenso mit literarischen Texten verschiedener Gattungen wie Prosa, Drama und Lyrik. Die textanalytischen und arbeitstechnischen Werkzeuge, die Jeßing einsetzt, bezeichnet er als „Neuland“. „Die Mischung aus Aufgabentypen mit Präsenzsimulation wie Videosequenzen geht zudem weit über gängige E-Learning-Formate hinaus“, so der Germanist.

Unveröffentlicht

Von

Arne Dessaul

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