Marie-Jahoda-Gastprofessor Was Kunstgeschichte mit Geschlechterforschung zu tun hat
Meistens wird diese Professur mit einer Frau besetzt. Doch im Sommersemester 2017 kommt dafür nach langer Zeit wieder einmal ein Mann an die RUB.
Prof. Dr. Jonathan D. Katz lehrt im Sommersemester 2017 an der RUB als Marie-Jahoda-Gastprofessor für Internationale Geschlechterforschung. Katz ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Buffalo in den USA. Er ist erst der dritte Mann, der diese angesehene Professur besetzt – gegenüber 47 Frauen. Katz beschäftigt sich mit der amerikanischen Kunstgeschichte der Nachkriegszeit und des Kalten Krieges. Er bezieht sich dabei unter anderem auf die Gender Studies und hat einen kunstgeschichtlichen Fokus auf lesbische, schwule, bi- und transsexuelle („queere”) Identitäten und Lebenswelten.
An der RUB leitet er im Mai und Juni zusammen mit Prof. Dr. Änne Söll vom Lehrstuhl für Kunst der Moderne das Kompaktseminar „Eros and Sexuality in the Art of the 1950s and 1960s“. Das Seminar findet nicht auf dem Campus statt, sondern in den Räumen von Situation Kunst im Bochumer Stadtteil Weitmar. Katz und Söll beleuchten die Verbindungen und Zusammenhänge zwischen Kunst, Sex, Gender und Eros als historisches, politisches und ideologisches Moment im Kontext der 50er- und 60er-Jahre.
Antrittsvorlesung und Tagung
Am 17. Mai hält Katz seine Antrittsvorlesung an der RUB. Los geht es um 18 Uhr im Flachbau zwischen den Gebäude GA und GB, Raum GABF 04/711. Katz spricht über das psychoanalytische Konzept von Eros und dessen Rezeption in der Kunst der 50er- und 60er-Jahre. Am 19. und 20. Mai findet darüber hinaus in Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen eine Tagung zum Thema „Queer Exhibitions/Queer Curating“ mit Katz statt. Der US-Amerikaner war bereits häufig als Kurator für derartige Ausstellungen verantwortlich.