Gast aus Australien: Fiona Jenkins © RUB, Kramer

Marie-Jahoda-Gastprofessur Von Canberra für ein paar Wochen nach Bochum

Fiona Jenkins verzichtet für ein paar Wochen auf den australischen Frühling, um an der RUB die Rolle von Frauen in der Philosophie zu beleuchten.

Prof. Dr. Fiona Jenkins lehrt im Wintersemester 2017/18 an der RUB als Marie-Jahoda-Gastprofessorin für Internationale Geschlechterforschung. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der Exzellenzforschung, der feministischen Theorie sowie der Philosophie der Sozialwissenschaft. Die Philosophin analysiert beispielsweise die Verknüpfung von Geschlechterungleichheit und Exzellenzparadigmen im akademischen Feld sowie die Positionierung von Frauen in der Philosophie.

Jenkins unterrichtet am College of Arts and Social Sciences in Canberra (Australien). Als Initiatorin und Koordinatorin des dortigen Gender-Instituts verknüpft sie wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Perspektiven auf Geschlechtergerechtigkeit. Sie leitet darüber hinaus zwei nationale Forschungsprojekte. Eines befasst sich mit Gender und Exzellenz, das andere mit politischen Legitimationsprozessen und Widerstand in Demokratien.

Blockseminar und Antrittsvorlesung

Zusammen mit Prof. Dr. Heike Kahlert bietet Jenkins in Bochum ein Blockseminar an: „Gendered Excellence: The Disciplinary Contexts of Persistent Gender Inequalities“. Es geht unter anderem um die historischen Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in sozialwissenschaftlichen Disziplinen.

Am 15. November hält die Australierin ihre Antrittsvorlesung zur Vernachlässigung der politischen Dimension von Geschlechtergleichheit beziehungsweise -ungleichheit in der Wissenschaft. Forschungsansätze zur unbewussten Geschlechterdiskriminierung erweitert sie darin um eine kritische Perspektive auf den Exzellenzbegriff. Die Vorlesung findet im Gebäude GC statt, um 16 Uhr in Raum GC 04/45.

Zur Einrichtung

Die Marie-Jahoda-Gastprofessur für internationale Geschlechterforschung wurde 1994 an der RUB eingeführt. Sie unterstützt internationale Forschung und Lehre im Bereich der Gender Studies. Die Professur wird in jedem Semester neu besetzt, sodass mittlerweile rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Bochum gekommen sind.

Die Namensgeberin Marie Jahoda war eine der bekanntesten Sozialwissenschaftlerinnen des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Studie über die „Arbeitslosen im Marienthal“, die Jahoda zusammen mit Paul Lazarsfeld durchführte. Die beiden untersuchten die psychologischen und subjektiven Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf den Einzelnen. Diese Arbeit gilt in der sozialwissenschaftlichen Forschung als bahnbrechende Untersuchung. Nicht zuletzt ihr methodisches Vorgehen ähnelt dem der Geschlechterforschung.


 

Veröffentlicht

Mittwoch
15. November 2017
14:33 Uhr

Von

Arne Dessaul

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