Serie Neu ernannt

Michael Witthöft kam aus Mainz nach Bochum.

© Daniel Sadrowski

Psychologie Michael Witthöft schlägt Brücken

Der Wissenschaftler betrachtet psychische und körperliche Beschwerden nicht getrennt voneinander. Seit April verstärkt er das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit.

Psychische und körperliche Beschwerden werden oft getrennt voneinander betrachtet. Prof. Dr. Michael Witthöft will daran etwas ändern und „eine Brücke schlagen“, wie er sagt. Der 48-Jährige erforscht, wie chronische Körperbeschwerden mit psychischen Störungen wie Ängsten oder Depressionen zusammenhängen – und überführt seine Erkenntnisse in wirksame psychotherapeutische Behandlungsmethoden. Zum 1. April 2025 hat er die Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie übernommen, die am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt ist.

Nach Psychologiestudium und Promotion an der Universität Mannheim und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim kam Michael Witthöft zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Psychologische Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Es folgte eine Vertretungsprofessur an der Universität Mannheim, ehe der Psychologische Psychotherapeut 2014 zum Professor für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie an der Universität Mainz berufen wurde. Dort war er bis zu seinem Wechsel nach Bochum tätig.

Prägender Aufenthalt am King’s College

Prägend für seine Laufbahn war ein Aufenthalt am Londoner King’s College. „Die internationale Vernetzung ist bis heute ein wichtiges Merkmal meiner Forschung“, betont Michael Witthöft. So hat er viele seiner Forschungsprojekte mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland initiiert – unter anderem aus dem Vereinigten Königreich, aus Belgien, den Niederlanden, Schweden und Norwegen. 

Seine internationalen Kontakte möchte Michael Witthöft in Bochum vertiefen und zugleich die Verbindung zwischen psychologischer Forschung und praktischer Umsetzung stärken. „Bochum bietet mir nicht nur die Chance zur Vernetzung mit anderen Teildisziplinen der Psychologie“, betont der approbierte Psychologische Psychotherapeut. „In den Psychotherapie-Ambulanzen des FBZ ist es auch möglich, neue Behandlungsmethoden auszuprobieren.“

Ich möchte vor allem das Interesse an Individuen wecken.

— Michael Witthöft

Die Vielfalt der klinisch-psychologischen Phänomene möchte der Wissenschaftler auch seinen Studierenden vermitteln – und hat dabei stets den Menschen im Blick. Denn Ziel des Psychologie-Studiums sei nicht nur, mehr über Störungsbilder zu erfahren. „Ich möchte vor allem das Interesse an Individuen wecken – mit der Vision, psychische Leiden zu reduzieren.“

Zur Person
  • 1995 bis 2001: Studium der Psychologie an der Universität Mannheim
  • 2002 bis 2007: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
  • 2007: Promotion an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim
  • 2008: Approbation als Psychologischer Psychotherapeut mit Fachkunde in Verhaltenstherapie
  • 2008 bis 2014: Wissenschaftlicher Assistent (Akademischer Rat) am Psychologischen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 2011 bis 2012: Gastwissenschaftliche Tätigkeit am King’s College London (Institute of Psychiatry), gefördert durch den Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) 
  • 2013 bis 2014: Vertretung der Professur für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim
  • 2014 bis 2024: Professor für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • Seit April 2024: Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) der Ruhr-Universität Bochum

Veröffentlicht

Freitag
04. April 2025
10:08 Uhr

Von

Anne Petersohn

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