Hitoshi Omori arbeitet an der Grenze zwischen Philosophie und Mathematik. © James Fyfe

Philosophie Sofja-Kovalevskaja-Preis an Hitoshi Omori

Widersprüche sind in der nichtklassischen Logik nicht unerwünscht.

An der Schnittstelle von Philosophie und Mathematik forscht Dr. Hitoshi Omori, der mit dem Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet worden ist. Seine Arbeit, die er am Lehrstuhl für Logik und Erkenntnistheorie von Prof. Dr. Heinrich Wansing an der RUB durchführen wird, wird mit 1,59 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre gefördert.

Widersprüche willkommen

In der klassischen Logik gilt der Grundsatz, dass aus logisch Falschem Beliebiges folgt. Widersprüchliche Annahmen trivialisieren damit allerdings die Beziehung der gültigen Schlussfolgerung. Hitoshi Omori gilt als Experte für nichtklassische Logiken, insbesondere für Logiken, deren Folgerungsbeziehung Widersprüche toleriert. Es geht darum zu untersuchen, wie auf Basis widersprüchlicher Information, mit der wir oftmals konfrontiert werden, Argumentationen und nichttriviale Theorien aufgebaut werden können. Dies erfordert ein umfassendes Verständnis Inkonsistenz toleranter, sogenannter parakonsistenter Logiken.

Mit dem Sofja-Kovalevskaja-Preis wird Hitoshi Omori an der RUB unter anderem daran arbeiten, ein systematisches Verständnis parakonsistenter Logiken zu entwickeln und Bezüge zur Philosophiegeschichte zu untersuchen.

Zur Person

Hitoshi Omori wurde in Japan geboren und studierte dort am Tokyo Institute of Technology, wo er auch promoviert wurde. Anschließend war er als Postdoktorand an der City University of New York, USA, und verschiedenen Universitäten in Japan tätig. Daneben verbrachte Hitoshi Omori Gastaufenthalte an der University of Melbourne, Australien, der University of St. Andrews, Vereinigtes Königreich, und an der RUB. Hier wird er seine Forschungen ab Dezember 2018 fortführen.

Der Preis

Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestifteten Sofja-Kovalevskaja-Preis zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung die wissenschaftlichen Spitzenleistungen von besonders vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus dem Ausland aus. Der Preis soll durch den Aufbau einer eigenständigen Nachwuchsgruppe an einer Forschungsinstitution in Deutschland den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere in Deutschland ermöglichen.

Veröffentlicht

Montag
03. September 2018
12:30 Uhr

Von

Meike Drießen

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