Hanns Hatt möchte die Zusammenarbeit der acht Akademien weiter intensivieren. © RUB, Marquard

Zweite Amtszeit Hanns Hatt bleibt Präsident der Union der Akademien

Das hat der Biologe in den kommenden drei Jahren vor.

Der RUB-Biologe Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt hat am 1. September 2018 seine zweite Amtszeit als Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften angetreten. Er wurde im April im Amt bestätigt und hat es für die kommenden drei Jahre inne. Eine erneute Wiederwahl ist nicht möglich.

Zur Einrichtung

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien. In den Mitgliedsakademien sind über 1.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint, die auch international zu den herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören. Sie engagieren sich für wissenschaftlichen Austausch, exzellente Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

„Die Zusammenarbeit der Akademien noch weiter zu intensivieren, ist unser gemeinsames Anliegen für die nächsten Jahre“, erklärt Hatt. „Wir wollen das gemeinsame geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Akademien dynamisch – inhaltlich und strukturell – weiterentwickeln. Dabei spielt insbesondere die umfangreiche Digitalisierung der Akademieforschung und langfristige Verfügbarkeit unseres kulturellen Erbes eine entscheidende Rolle.“

Ein erster wichtiger Schritt sei laut Hatt 2018 mit einer eigens eingerichteten Plattform erfolgt. Mit ihr sei die Akademieforschung erstmals einheitlich klassifiziert und online recherchierbar. Neben der stärkeren Vernetzung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung innerhalb der Akademien werde hierdurch auch der Ausbau internationaler Kooperationen erleichtert und gefördert.

In die Gesellschaft hinein wirken

Als weiteres wichtiges Themenfeld für seine zweite Amtszeit nennt Hanns Hatt die aktive Rolle der Akademien in der wissenschaftsbasierten Gesellschafts- und Politikberatung. Besonderes Augenmerk soll auf eine für Bürgerinnen und Bürger verständliche Vermittlung der komplexen wissenschaftlichen Sachverhalte gelegt werden.

Zur Person

Hanns Hatt wurde am 8. Juli 1947 in Illertissen geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München zunächst Biologie und Chemie. Er schloss sein Studium 1972 mit dem Staatsexamen ab und schrieb anschließend seine Doktorarbeit. 1975 begann er parallel ein Medizinstudium. 1976 wurde Hatt in Zoologie promoviert, 1981 erhielt er die Approbation in Medizin. Zwei Jahre später wurde er auch in Medizin promoviert, 1984 folge die Habilitation in Physiologie. Seit 1992 ist er Professor für Zellphysiologie an der RUB.

Hatt gehört zu den weltweit anerkanntesten Forschern auf dem Gebiet der Geruchswahrnehmung. Zudem ist er ein herausragender Vermittler seiner Forschungen. Dafür erhielt er 2010 den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit September 2015 ist Hatt Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Veröffentlicht

Dienstag
04. September 2018
15:15 Uhr

Von

Arne Dessaul

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