Sulamith Frerich engagiert sich neben ihrer Forschung an der RUB auch in der Universitätskommission Lehre. © RUB, Marquard

Hochschulpolitik „Die Lehre hat einen hohen Stellenwert“

Warum ein fakultätsübergreifender Austausch produktiv ist und wie mit neuen Ideen für die Lehre an der RUB umgegangen wird, erzählt Sulamith Frerich im Interview.

Prof. Dr. Sulamith Frerich ist am Institut für Thermo- und Fluiddynamik tätig und leitet dort die Arbeitsgruppe „Virtualisierung verfahrenstechnischer Prozesse – Experimentiertechnik in der Lehre“. Warum ihr das Thema Lehre auch über die Forschungsarbeit hinweg wichtig ist und wie sie sich an der RUB in einem Gremium dafür engagiert, erzählt sie im Interview.

Seit wann sind Sie in der Universitätskommission Lehre aktiv?
Ich bin seit 2018 aktiv in der Kommission dabei und habe im Sommersemester 2019 die erste Lehrberichtsrunde mitgemacht.

Was war Ihre Motivation mitzumachen?
Es hat mich jemand gefragt. Das war natürlich auch ein Kompliment, dass sich jemand meine Mitarbeit in dem Gremium vorstellen kann. Außerdem engagiere ich mich stark in der Lehre, seitdem ich an der RUB als Dozentin aktiv bin. Das Thema Lehre, das im Forschungsalltag eher unterrepräsentiert ist, findet in der Kommission Raum. Und das finde ich spannend.

Ich bin darüber hinaus seit 2013 Juniorprofessorin an der RUB und leite eine Arbeitsgruppe, die unter anderem Experimentiertechniken bei verfahrenstechnischen Prozessen untersucht und für die Lehre entwickelt. Deshalb ist die Universitätskommission Lehre auch ein passendes Gremium für mich.

Ich verstehe meine Tätigkeit an der Universität auch als Nachwuchsförderung.

Warum ist Ihnen das Thema Lehre so wichtig?
Ich verstehe meine Tätigkeit an der Universität auch als Nachwuchsförderung. Ich möchte, dass Studierende im Studium die besten Möglichkeiten haben, damit sie ihre verschiedenen Berufsoptionen kennen und diese auch nutzen können. Schon während meiner Promotion habe ich Übungen und Abschlussarbeiten betreut und nachfolgende Doktorandinnen und Doktoranden auf ihre Aufgaben in der Lehre vorbereitet. Das Thema ist einfach meins.

Die Lehrberichtsrunde haben Sie gerade schon angesprochen. Können Sie sagen, wie das ablief?
Die Lehrberichte werden von den Fakultäten verfasst. Sie gehen dabei auf aktuelle Entwicklungen in ihrem Lehrangebot ein. Zugrunde liegt ein umfassender Datenreport, der zur Fakultät auch entsprechende Zahlen liefert. In der Kommission wurde sich im Detail mit dem Bericht auseinandergesetzt. Besonderheiten, sowohl positive als auch negative, wurden mit den Fakultätsvertretern diskutiert. Aber stets mit einem kollegialen Blick und auf Augenhöhe.

Mit den Lehrberichten soll voneinander gelernt werden.

Was ist das Ziel der Lehrberichte?
Mit den Berichten soll erörtert werden, welche Best-Practice-Beispiele es in der Lehre an der RUB schon gibt. Diese können die jeweiligen Fakultätsvertreter auch aus den Berichten der anderen Fakultäten als Idee mitnehmen. Es soll voneinander gelernt werden.

Aus den Lehrberichten können aber auch Strategien von der Hochschulleitung entwickelt werden.

Was haben Sie konkret für sich aus dieser Arbeit mitgenommen?
Spannend fand ich Gegebenheiten, bei denen ein Schulterschluss zu spüren war – zwischen Studienberatern, Studierenden und Dekanen. Ein Beispiel war die Organisation von Laborpraktika in den Naturwissenschaften. Dabei wird gezielt geschaut, dass die Praktika nicht mit wichtigen Lehrveranstaltungen kollidieren.

Interessant sind auch alternative Methoden, wie Virtual Reality in der Lehre.

Was ist die Universitätskommission Lehre?

Die Universitätskommission Lehre (UKL) ist für alle Angelegenheiten und Fragen rund um Studium und Lehre zuständig. Die UKL bereitet Entscheidungen des Senats vor, berät das Rektorat und arbeitet der Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Kornelia Freitag, zu. In der Kommission sind vertreten: Professorinnen und Professoren, Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Wissenschaft sowie aus Technik und Verwaltung.
Die Qualität der Lehre aktiv zu verbessern, positive Ansätze aufzugreifen und Fakultäten zu unterstützen, ist die Aufgabe der Kommission.

Dafür finden alle drei Jahre auch Lehrberichtsrunden statt. Die Kommissionsmitglieder verschaffen sich dabei einen Überblick zur Lehre an der RUB, entwickeln Ziele und Vereinbarungen zusammen mit den Fakultäten und der Hochschulleitung und berichten dem Senat der RUB die Ergebnisse.
 

Können Sie persönlich einmal zusammenfassen, wie es mit der Lehre an der RUB steht?
Die RUB ist sehr vielfältig. Aber grundsätzlich kann ich erkennen, dass die Lehre einen hohen Stellenwert hat. Es wird immer wieder das Gespräch mit studentischen Vertretern gesucht. Die Studierenden konnten in den Lehrberichtsrunden ihre Erfahrungen teilen. Es geschieht viel im Dialog.

Ich nehme wahr, dass viele Ideen an der RUB ausprobiert werden und viele Lehrende alternative Formate testen möchten. Besonders ist dabei, dass auch, wenn Ideen einmal nicht funktionieren oder noch nicht ausgereift sind, die Erfahrungen produktiv genutzt werden.

Veröffentlicht

Donnerstag
19. September 2019
09:23 Uhr

Von

Katharina Gregor

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