Medizin Xenofon Baraliakos ist Spezialist für entzündlichen Rückenschmerz
Er leitet das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne, das zum Universitätsklinikum der RUB gehört.
Rheumatische Erkrankungen sind sehr vielgestaltig, die Rheumatologie als Fach daher facettenreich. Der fachliche Schwerpunkt von Prof. Dr. Xenofon Baraliakos, der seit 1. Juli 2021 das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne leitet, liegt auf muskuloskelettalen entzündlichen und degenerativen Erkrankungen. Sein Forschungsschwerpunkt ist der entzündliche Rückenschmerz und vor allem die sogenannten Spondyloarthritiden, eine Gruppe entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, die vor allem die Gelenke der Wirbelsäule betreffen und zu denen die axiale Spondyloarthritis, Morbus Bechterew oder die Psoriasis-Arthritis gehören.
Wie Medikamente auf den Krankheitsfortschritt wirken
„Aus meiner Tätigkeit in der Orthopädie, wo ich meine erste Facharztausbildung absolviert habe, ist mir dieses Gebiet sehr gut bekannt“, sagt der Mediziner. „Ich habe zusammen mit unserem Team im Rheumazentrum in den vergangenen 15 Jahren wissenschaftlich daran gearbeitet, und wir konnten weltweit vieles etablieren, das bestimmt, wie wir auf diese Erkrankungsbilder heute schauen und sie behandeln.“
Diese Arbeit möchte Baraliakos fortsetzen. Dabei will er nicht nur die Diagnose, sondern auch die Therapie verbessern. Zudem liegt sein Fokus darauf, den sogenannten natürlichen Verlauf der Erkrankung darzustellen, also zu untersuchen, wie eine Behandlung sich auf den Krankheitsfortschritt auswirkt und wie unterschiedliche Medikamente ihn möglicherweise positiv beeinflussen, damit die Betroffenen in der täglichen Praxis bestmöglich profitieren.
„Außerdem möchte ich im Bereich der Translationalen Forschung arbeiten, also die Ergebnisse aus der Laborforschung in die klinische Tätigkeit übernehmen“, unterstreicht Baraliakos. „Hier tut sich im Moment vieles und dieser Bereich wird in Zukunft sehr wichtig werden.“
Disziplinenübergreifend zusammenarbeiten
Am Herzen liegt Baraliakos auch die Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen der Medizin, etwa der Orthopädie, der Dermatologie, der Gastroenterologie, der Nephrologie, der Neurologie, der Pneumologie und anderen einschließlich der Immunologie innerhalb der RUB. „Diese Zusammenarbeit ist wichtig, damit wir gemeinsam als Fakultät national und international erfolgreich sind“, ist er überzeugt.
Wichtigster Treiber bei seiner forscherischen Arbeit ist die Neugierde: „Jeden Tag und aus jeder Situation und Person, der ich begegne, etwas Neues zu lernen – das ist in einem Fach wie der Rheumatologie machbar. Da ich meine Arbeit sowohl klinisch als auch wissenschaftlich als eine Art Sport oder Hobby betrachte, bei der hohe Anstrengungen mit langfristigem Erfolg belohnt werden, bin ich tagtäglich motiviert, das, was ich am Tag zuvor gemacht habe, einen kleinen Schritt weiterzubringen“, sagt er.