Ausbildung an der RUB Diese Beeinträchtigung ist kein Hindernis
Joel Kaluza hat am 1. September seine Ausbildung als Feinwerkmechaniker an der RUB begonnen. Das Besondere an ihm: Er hat seit seinem dritten Lebensjahr ein Cochlea-Implantat.
„Ich wollte schon seit der weiterführenden Schule Feinwerkmechaniker werden“, erzählt Joel Kaluza. Für ihn war in der Schule das Wahlpflichtfach Technik der ausschlaggebende Punkt dafür, diesen Ausbildungsweg zu wählen. Der 17-Jährige hat am 1. September 2021 seine Ausbildung an der Ruhr-Universität begonnen und bis jetzt hat er große Freude daran.
Ohne Probleme durch den Alltag
Kaluza ist seit seiner Geburt hörgeschädigt und trägt seit seinem dritten Lebensjahr ein Cochlea-Implantat, eine Art Hörgerät*. Als er sechs Jahre alt war, kam noch ein weiteres Cochlea-Implantat dazu. Doch damit hat er im Alltag keine wirklichen Probleme.
Dasselbe gilt eigentlich auch für seine Ausbildung, nur die großen Maschinen sind ihm teilweise zu laut, insbesondere solche, die mit Druckluft arbeiten „Das Cochlea-Implantat verstärkt eher Geräusche statt Stimmen“, so Kaluza. Auch auf das Lippenlesen, worauf er zum Großteil angewiesen ist, muss er aufgrund der noch vorherrschenden Maskenpflicht in Innenräumen verzichten.
Vom Praktikum zur Ausbildung
Vor der Ausbildung hat der angehende Feinwerkmechaniker ein dreitägiges Praktikum an der RUB absolviert. Zu seinem Glück wurde ihm dann direkt ein Ausbildungsplatz angeboten, den er gerne angenommen hatte. Neben ihm haben auch fünf weitere Feinwerkmechaniker ihre Ausbildung an der RUB aufgenommen und sind nun in den Werkstätten auf dem Campus tätig.
Da seine dreieinhalbjährige Ausbildung im Blockunterricht stattfindet, ist er immer zwei Monate am Rheinisch-Westfälischen Berufskolleg Essen und zwei Monate in der Werkstatt an der Ruhr-Universität. Der Arbeitstag von Kaluza beginnt frühmorgens um 7.30 Uhr und endet um 16 Uhr. „Am Freitag darf ich dann um 15.50 Uhr Feierabend machen und so zehn Minuten früher nach Hause“, erzählt Kaluza. Doch nach dem ein wenig verfrühten Wochenende freut er sich umso mehr auf den folgenden Montag in der Werkstatt.
*Tatsächlich handelt es sich bei Cochlea-Implantaten um Prothesen. Mehr über ihre Funktionsweise erfährt man in den beiden Artikeln, die weiter unten verlinkt sind.