Andreas Löschel wird mit dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis in Wirtschaftswissenschaft ausgezeichnet.
© RUB, Marquard

Wirtschaftswissenschaft Wirtschaftspreis der Joachim-Herz-Stiftung für Andreas Löschel

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels sind sein Spezialgebiet.

Für seine herausragende interdisziplinäre Arbeit auf dem Gebiet der Umweltökonomik wird Prof. Dr. Andreas Löschel von der RUB mit dem Deutschen Wirtschaftspreis der Joachim-Herz-Stiftung 2022 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 150.000 Euro dotiert und somit der höchstdotierte Forschungspreis in den Wirtschaftswissenschaften in Deutschland. Andreas Löschel, Inhaber der Professur für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der RUB erhält den Preis am 28. April 2022 in Hamburg.

Zur Person

Andreas Löschel, geboren 1971, studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte 2003 an der Universität Mannheim zu den ökonomischen Wirkungen des Kyoto-Protokolls. Es schlossen sich Tätigkeiten am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, sowie für die Europäische Kommission in Sevilla, Spanien, an. Seine Habilitation folgte 2009 an der Universität Oldenburg. 2010 bis 2014 war Andreas Löschel Professor für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Umwelt‐ und Ressourcenökonomik am Alfred‐Weber‐Institut für Wirtschafswissenschaften der Ruprecht‐Karls‐Universität Heidelberg. 2014 wechselte er auf den Lehrstuhl für Mikroökonomik, insbesondere Energie‐ und Ressourcenökonomik der Westfälischen Wilhelms‐Universität Münster, wo er auch Direktor des Centrums für Angewandte Wirtschaftsforschung war. Zurzeit ist er Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Greifswald, und seit September 2021 Inhaber des RUB-Lehrstuhls für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit.

Seit 2011 ist Löschel Vorsitzender der Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft" der Bundesregierung. Er ist Leitautor des Weltklimarates für den fünften und sechsten Sachstandsbericht. Der Bericht seiner Arbeitsgruppe des Weltklimarates zur Minderung des Klimawandels wird im April 2022 veröffentlicht. Er leitet seit 2017 das Virtuelle Institut Smart Energy in Nordrhein-Westfalen. Andreas Löschel ist Mitglied der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften acatech. Im FAZ-Ökonomenranking war er mehrfach unter den 50 einflussreichsten Ökonomen in Deutschland.

Was ist der richtige ökonomische Rahmen für den Klimaschutz und die Energiewende?

„Ich empfinde dies als eine große Anerkennung für meine wirtschaftswissenschaftliche Forschung, die Relevanz der Beiträge und deren Interdisziplinarität“, freut sich Andreas Löschel. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit insbesondere mit der Energiewende und den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Dabei stellt er konkrete Fragen, die sowohl für Entscheidungen in Unternehmen und Haushalten als auch in der Politik relevant sind: Was ist der richtige ökonomische Rahmen für den Klimaschutz und die Energiewende? Welche Auswirkungen hat ein CO2-Preis? Welche Rolle spielen persönliche Überzeugungen von Verbrauchern für deren Verhalten? Wie bekommt man Unternehmen und Konsumenten dazu, freiwillig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Die Ergebnisse seiner Forschung unterstreichen beispielsweise die Relevanz des Preises für die Minderung der CO2-Emissionen. Er zeigt aber auch, dass in der Umsetzung der Klimapolitik Fairness ein wichtiges Kriterium ist.

Den Standort Ruhrgebiet hat Andreas Löschel im Herbst 2021 bewusst gewählt: Hier finden sich in großer Zahl von Partner zur Vernetzung. Die RUB selbst verfügt über ingenieurwissenschaftliche Fakultäten und multidisziplinäre Forschungsbereiche, auch die Universitätsallianz Ruhr ist breit ausgerichtet. Mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung RWI verbindet ihn bereits ein langjähriger intensiver Austausch. „Ich freue mich natürlich auch, dass ich mit dem Preis auch etwas zum Erfolg unserer gemeinsamen Nachhaltigkeitsanstrengungen am Centrum für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie CURE und an der RUB beitragen kann“, so der Preisträger.

Der Preis

Der Deutsche Wirtschaftspreis der Joachim-Herz-Stiftung wird alle zwei Jahre für herausragende Wirtschaftswissenschaftliche Forschung vergeben. Mit dem Preis fördert die Stiftung interdisziplinäre Methoden und Ansätze in den Wirtschaftswissenschaften und regt etablierte Forscherinnen und Forscher sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an, ihre Perspektiven zu erweitern und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.

Veröffentlicht

Freitag
25. März 2022
10:09 Uhr

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