Serie Warum ich forsche
Abbas El Moussawi ist Doktorand in der DFG-Forschungsgruppe 2284.
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Materialwissenschaft Abbas El Moussawi möchte neue Materialien maßschneidern

Er ist Doktorand in der DFG-Forschungsgruppe 2284 und arbeitet mit Lasern, Spiegeln und Kameras. Dabei analysiert er, was im Inneren von Reaktoren passiert, in denen Materialien mit neuen Eigenschaften entstehen.

Was fasziniert Sie daran, an der Herstellung ganz neuer Materialien beteiligt zu sein?
Das ist ein Forschungsthema, das viele aktuelle Probleme unserer Zeit betrifft. Für viele Anwendungen brauchen wir neue Materialien, weil die bisherigen nicht gut genug sind, zu teuer oder nicht nachhaltig. Vereinfacht gesagt heißt das: Wir überlegen, welche Eigenschaften ein Material für eine Anforderung haben muss und versuchen dann, es zu entwickeln.

Dafür muss man die Eigenschaften des gewünschten Materials perfekt einstellen können. Und da komme ich ins Spiel: Ich nutze Laserstrahlen, genauer: Die Wechselwirkungen zwischen Licht und Materie, um den Entstehungsprozess in möglichst allen Details zu analysieren. Denn wenn ich die Einstellungen am Reaktor nur minimal verändere – Druck, Temperatur oder Konzentration zum Beispiel –, kann das gewaltige Folgen haben: Die Qualität des Materials kann sich ändern oder es kann sogar ein ganz anderes Material herauskommen.

Dann zerlege ich das Problem in Einzelteile und arbeite mich Schritt für Schritt vor.

Was motiviert Sie jeden Morgen, ins Labor zu kommen?
In der dritten Klasse haben wir ein Buch über Wissenschaft bekommen. Ich habe direkt angefangen, es durchzuschauen, habe die Bilder angeguckt und war sofort fasziniert. Genau dieses Gefühl, das ich damals hatte, tauchte wieder auf, als ich das erste Mal ins Nano-Energie-Technik-Zentrum kam. Was ich als Wissenschaftler besonders genieße: Ich habe eine Herausforderung, von der ich noch nicht weiß, wie ich sie meistere. Aber ich weiß, in welcher Richtung ich anfangen kann. Dann zerlege ich das Problem in Einzelteile und arbeite mich Schritt für Schritt vor. Diese Zeit, in der ich tüfteln kann, genieße ich sehr – zumindest ab dem Punkt, an dem ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Sie waren kürzlich auf einer Konferenz in den USA. Was haben Sie als Doktorand von dort mitgenommen?
Stimmt, ich war bei der „Gordon Research Conference on Laser diagnostics in energy and combustion science“. Ich war so froh, endlich teilnehmen zu können, weil die Konferenz während der Pandemie verschoben wurde. Es fühlte sich an wie ein wissenschaftliches Bootcamp: Ich habe Netzwerken im Real Life im Schnelldurchlauf gelernt. All die Pionierforschenden der Laserdiagnostik und die vielen Möglichkeiten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen! Das war Networking zu wissenschaftlichen Themen, aber mit der menschlichen Dimension dabei. Ich bin mit viel neuem Wissen, neuen Kontakten und Freundschaften zurückgekommen.

Materialwissenschaft in Duisburg-Essen und Bochum

Erklärtes Ziel der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum ist es, schnell und nachhaltig neue und dringend benötigte Materialien für die Energiewende zu entwickeln, wie zum Beispiel edelmetallfreie Katalysatoren zur grünen Wasserstofferzeugung. Bereits seit 2007 arbeiten die Universitäten innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) strategisch eng zusammen. Herausragende interdisziplinäre Kooperationen sind das Research Center Future Energy Materials and Systems unter Leitung der Ruhr-Universität, das dem Flaggschiffprogramm Materials Chain entwachsen ist. Seit dem Jahr 2018 forschen die Spezialistinnen und Spezialisten der beiden Universitäten außerdem im gemeinsamen Transregio 247 (Heterogene Oxidationskatalyse in der Flüssigphase).

Veröffentlicht

Donnerstag
24. August 2023
14:36 Uhr

Von

Birte Vierjahn

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