Nazikunst Warum Novemberregen doch nicht so schlimm ist
Unser Autor jammert einmal mehr über den November und das schlechte Wetter. Doch diesmal lässt er sich läutern.
Ein trüber Novembertag. Natürlich ein Sonntag, fügt man automatisch hinzu. Im November müssen die Sonntage ja per Gesetz trübe sein. Volkstrauertag, Totensonntag und so. Doch so weit sind wir noch gar nicht, dieser erste Novembersonntag ist sozusagen auch ohne gesetzliche Vorgabe trübe. Fieser Fisselregen, nasse, schmutzige Blätter auf Straßen und Wegen, hereinbrechende Dunkelheit gegen 15 Uhr. Das volle Programm.
Propagandataugliche Bilder
Was macht man da? Man besorgt es sich so richtig und geht in die neue Ausstellung im Museum unter Tage. Dort wird Nazikunst gezeigt: großformatige, peinlichst realistische und propagandataugliche Bilder mit blonden Recken und glücklichen Familien. Dieser sogenannten Kunst gegenübergestellt wird das seinerzeit Verbotene: abstrakte und expressionistische Werke großer Künstlerinnen und Künstler.
Eine tolle Ausstellung, die einem in vielerlei Hinsicht die Augen öffnet: Früher war es wirklich schlimm; ein verregneter Sonntag ist dagegen nichts weiter als ein – verregneter Sonntag.