Wettbewerb Wenn der Erfindergeist über den Campus schwebt
Zwischen Studium und Forschung, Büffeln und Arbeiten entwickeln Bochumer Studierende und Wissenschaftler innovative Produkte. Einige von ihnen sind sogar preiswürdig.
Mit ausgefeilten Geschäftsplänen haben Bochumer Studierende und Alumni beim Businessplanwettbewerb „Ruhr at Venture 2016“ vom Gründercampus Ruhr gewonnen. Insgesamt haben sich am 21. November 2016 sieben RUB-Studentinnen und -Studenten aus vier Business-Teams über ein Preisgeld von jeweils 2.125 Euro gefreut.
Gewonnen hat die Idee für die mobile App „Zahlen und Sparen“ von Bachelor-Student Siddik Turhalli und Doktorandin Laura Mervelskemper. Die beiden haben die Jury mit ihrem Gedanken überzeugt, auch in Zeiten des bargeldlosen Zahlens etwas ins Sparschwein werfen zu können. Bei jedem Zahlvorgang mit der EC-Karte soll die App den Betrag aufrunden und die Differenz auf ein Tagesgeldkonto überweisen.
Die Physik-Studierenden Kevin Szostok und Leoni Krüssel bieten sich als Dienstleister für Industrieunternehmen an. Sie erstellen mithilfe von Drohnen Videoluftaufnahmen und vermessen Gelände.
Unter den Gewinnern sind auch bekannte Gesichter: Lukas Böhm, Crispin Müller und Denis Lehr gewannen bereits im Mai 2016 den Ideenwettbewerb vom Gründercampus. Nun haben sie auch mit ihren Businessplänen überzeugt.
Böhm und Müller haben ihr Unternehmen bereits gegründet und verkaufen fair produzierte Shirts. In ihrem Geschäftsplan stehen nicht nur Profit und Wachstum im Vordergrund, sondern auch eine nachhaltige und faire Unternehmenskultur.
Auch Denis Lehr hat mit seinem Geschäftsplan überzeugt. Er entwickelt ein Funktionsshirt, das über Sensoren die Körperhaltung an das Smartphone des Trägers weitergibt. So können Menschen zum Beispiel ihre Sitzposition korrigieren und aktiv Rückenbeschwerden verhindern.
Die RUB hat zusammen mit der Rubitec GmbH außerdem herausragende Erfindungen von Bochumer Wissenschaftlern mit jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.
Prof. Dr. Rainer Martin und Dr. Jalal Taghia haben einen Filter erfunden, der hilft, Störgeräusche in Audiosignalen zu reduzieren. Weiterentwickelt kann dieser Filter Spracherkennungssysteme verbessern oder Hörgeräte optimieren.
Einen neuen Sensor, der je nach Bedarf Druck, Verformung oder Temperatur misst, haben Dr. Konstantinos Nalpantidis, Dr. Thomas Weigel und Markus Grafen entwickelt. Dieser sogenannte multiparametischer Sensor ist vielseitig einsetzbar und kann in Zukunft für Roboter bedeutend werden, die gefährliche Güter transportieren oder auch als Bergungsroboter eingesetzt werden.
Ob ein Untergrund für ein Bauvorhaben geeignet ist, kann vielleicht bald schon mithilfe der Erfindung von Prof. Dr. Tom Schanz, Dr. Diethard König und Nina Müthing besser geprüft werden. Das Team hat ein Gerät entwickelt, das anhand einer Bodenprobe messen kann, wie durchlässig der Untergrund zum Beispiel in Bezug auf Grundwasser ist.