Serie Zwei Jahrzehnte weiter
Prof. Dr. Ulrich Kunze vom Bochumer Lehrstuhl Werkstoffe und Nanoelektronik wagt eine Zukunftsprognose für seine Forschungsdisziplin. © Damian Gorczany

Elektronik Neuer Massenspeicher für Computer

Er könnte die Zellnetzwerke des Gehirns nachbilden.

In 20 Jahren wird es mit dem sogenannten memristiven Speicher einen neuen Massenspeicher für Computer geben. Er kann sowohl Festplatten ersetzen als auch flüchtige schnelle Speicher – zum Beispiel Arbeitsspeicher – und langsamere Flash-Speicher.

Das System basiert auf dem Memristor, einem Widerstand (Resistor) mit Gedächtnis (Memory). Sein Widerstandswert hängt also von der Vorgeschichte ab. Er hat überragende Eigenschaften, ist besonders klein, ultraschnell und verbraucht wenig Energie.

Derzeit ist der Memristor allerdings noch nicht zuverlässig genug, um ihn kommerziell einzusetzen. Weltweit arbeiten Forscher daran, die für den elektronischen Prozess genutzten Metalloxide besser zu verstehen und die technische Umsetzung des memristiven Speichers zu optimieren. Besonders faszinierend ist die Möglichkeit, den Memristor analog zur biologischen Synapse einzusetzen und die neuronalen Netzwerke des menschlichen Gehirns nachzubilden.

Unveröffentlicht

Von

Ulrich Kunze

Dieser Artikel ist am 2. Mai 2016 in Rubin 1/2016 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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