The system comprises around 350 nodes containing tens of thousands of calculation engines and special hardware accelerators in the form of graphics cards. 

© RUB, Marquard

Neuer Hochleistungsrechner Auf die Plätze, fertig, rechnen!

Ab sofort steht allen Forschenden der Ruhr-Universität Bochum ein zentraler Hochleistungsrechner zur Verfügung. 

Fünfzehn neue Serverschränke voll modernster Technik sind seit Herbst 2024 im ebenfalls noch neuen Datacenter der Ruhr-Universität Bochum in Betrieb. Sie beherbergen einen Hochleistungsrechner, den die Ruhr-Universität mit einer Millionenförderung aus dem Programm „Großgeräte der Länder“ angeschafft hat. Er steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Disziplinen offen und kann ab sofort genutzt werden. Am 9. Dezember 2024 fand die offizielle Eröffnung statt.

Rechenzeit am High-Performance-Computing-Cluster erhalten

Wer den Hochleistungsrechner nutzen möchte, findet auf der Webseite von IT.Services das Antragsformular. Anträge werden nicht inhaltlich geprüft; der Anmeldeprozess dient dazu, die Rechenzeit fair auf die verschiedenen Forschungsbereiche zu verteilen. Ein Beirat aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begleitet den Betrieb, damit ein bestmöglicher Service gewährleistet werden kann und die Nutzungsanteile fair über die Fakultäten verteilt werden. Die Verwendung des Hochleistungsrechners ist für Forschende der Ruhr-Universität kostenlos.

„Mit der Bereitstellung des neuen High-Performance-Computing-Clusters Elysium bekommt die computergestützte Forschung an der Ruhr-Universität Bochum einen neuen Schub“, sagt Prof. Dr. Günther Meschke, Prorektor für Forschung und Transfer. „Bisherige Limits hinsichtlich der Größe von zu lösenden Problemen werden weiter hinausgeschoben und neue Erkenntnisse aus hochaufgelösten numerischen Simulationen werden dadurch ermöglicht. Die spezifische Konfiguration des Clusters unterstützt dabei hochkomplexe numerische Simulationen in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ebenso wie maschinelle Lernverfahren in den Neuro- und Geisteswissenschaften.“

Die ersten Projekte am High-Performance-Computing-Cluster laufen bereits. So designen Forschende aus der Materialwissenschaft hier beispielsweise neue Werkstoffe, während Philologinnen und Philologen seltene sprachliche Phänomene untersuchen. Darüber hinaus sind aber auch alle anderen Forschenden der Ruhr-Universität Bochum eingeladen, Projekte am Hochleistungsrechner anzumelden.

Ein Teil des Teams von IT.SERVICES, das sich um den zentralen Hochleistungsrechner kümmert: Alexander Eßer, Felix Uhl, Robert Externbrink und Martin Lambers (von links)

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Rechenpower für die Lingustik

Forschende aus der Linguistik untersuchen mit dem HPC-Cluster selten auftretende sprachliche Phänomene wie etwa die Realisationsmöglichkeit von Pronomina in psychologischen Prädikaten (X gefällt Y, X interessiert Y). Sie simulieren das Verhalten von Probandinnen und Probanden ebenso wie die statistische Verteilung theoretisch postulierter Effekte, die eine Realisation ermöglichen oder blockieren. Diese Prozesse sind extrem rechenintensiv, aber vollständig parallelisierbar. Durch die Verwendung des High-Performance-Computing-Clusters wird die Rechenzeit extrem verkürzt.

IT.SERVICES betreibt das neue Rechencluster und bietet auch Beratung dazu an. Die Ruhr-Universität ist aktives Mitglied im Netzwerk HPC.NRW – kurz für High Performance Computing. Durch die Anschaffung erhält Bochum den Status eines sogenannten Tier-3-Zentrums. 

Tier-3-Zentrum

HPC-Zentren werden unter anderem nach der verfügbaren Rechenleistung und dem Grad der Parallelisierung in die Stufen 0 bis 3 eingeteilt. Die Höchstleistungszentren der Stufe 0 werden auf europäischer Ebene betrieben, die weiteren Stufen auf nationaler, überregionaler und regionaler Ebene. Bei dem Tier-3-Zentrum in Bochum handelt es sich um eine regionale Versorgung speziell für die Ruhr-Universität.

Veröffentlicht

Dienstag
10. Dezember 2024
09:13 Uhr

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