Schnurrhaare liefern vielen Tieren wertvolle Informationen über ihre Umwelt. © RUB, Marquard

Neurowissenschaft Was Schnurrhaare so empfindlich macht

Entscheidend sind nicht die Tasthaare selbst, sondern etwas anderes.

Eine bestimmte Art von Nervenzellen in der sechsschichtigen Großhirnrinde verleiht Schnurrhaaren von Tieren ihre besondere Empfindlichkeit. RUB-Forscher zeigten bei Mäusen, dass das Zusammenspiel von Zellen in der sechsten Schicht des Kortex mit einer anderen Hirnregion, dem Thalamus, entscheidend dafür ist, dass Nager ihre Umgebung mit den Tasthaaren so gut beurteilen können. François Pauzin und Prof. Dr. Patrik Krieger von der Abteilung Systemische Neurowissenschaften beschreiben die Arbeiten in der Fachzeitschrift Cell Reports vom 1. Mai 2018.

Patrik Krieger (links) und François Pauzin interessieren sich für die komplizierten Verarbeitungswege, die es dem Gehirn erlauben, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen. © Susanne Troll

„Unsere Studie gibt einen Einblick, wie das Gehirn eine seiner fundamentalen Aufgaben wahrnimmt: nämlich aus dem überwältigenden Reiz-Input, den es permanent erhält, die Informationen herauszupicken, die in einer bestimmten Verhaltenssituation am relevantesten sind“, sagt Patrik Krieger. „Dafür ist das dynamische Zusammenspiel von Verarbeitungsschleifen wie zwischen dem Kortex und dem Thalamus entscheidend.“

Veröffentlicht

Mittwoch
02. Mai 2018
08:56 Uhr

Von

Julia Weiler

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