Bei der Berufung des Dortmunder Physikers Manfred Bayer handelt es sich um die sechste gemeinsame Ruhrgebietsprofessur. © Roland Baege / TU Dortmund

Universitätsallianz Ruhr Ein Professor für drei Hochschulen

Manfed Bayer untersucht standortübergreifend neuartige Materialien mit Laserspektroskopie.

Prof. Dr. Manfred Bayer von der Technischen Universität (TU) Dortmund erhält eine gemeinsame Professur der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr): Der Physiker wird eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der RUB und der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammenarbeiten.

Als UA-Ruhr-Professor wird Bayer neuartige Materialien mit Laserspektroskopie untersuchen. Der Physiker bildet in der UA Ruhr eine Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Materialwissenschaften: Die Zusammenarbeit soll das Verständnis und die Weiterentwicklung von sogenannten 2D-Materialien vorantreiben, die nur aus einer einzelnen Atomlage bestehen. Insbesondere sollen unterschiedliche 2D-Materialien miteinander kombiniert werden, wie etwa halbleitende mit supraleitenden oder ferromagnetischen Systemen, damit diese sich gegenseitig beeinflussen. Auf diese Weise könnten künftig kostengünstig Bauelemente mit niedrigem Energieverbrauch und guter Umweltverträglichkeit hergestellt werden.

Zur Person

Manfred Bayer ist seit 2002 Professor für Experimentelle Physik mit dem Schwerpunkt Spektroskopie von kondensierter Materie an der TU Dortmund. Seit 2015 ist er Sprecher des deutsch-russischen Sonderforschungsbereichs/Transregios (SFB/TRR) 160 „Kohärente Manipulation wechselwirkender Spinanregungen in maßgeschneiderten Halbleitern“ und seit 2014 Standortsprecher im SFB/TRR 142 „Maßgeschneiderte nichtlineare Photonik“. Er bringt ein internationales Netzwerk mit, von dem alle beteiligten Institutionen profitieren werden.

Mit rund einer Million Euro fördert das Mercator Research Center Ruhr (Mercur) die neue UA-Ruhr-Professur – und damit auch die komplementären Stärken, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den drei Standorten in die gemeinsame Arbeit einbringen: Duisburg-Essen wird beispielsweise die Materialien herstellen und auf der Nanometerskala analysieren; in Bochum wird gerade eine neue Herstellungsmethode für diese Systeme etabliert. Ebenso tragen beide Standorte zur theoretischen Beschreibung mit unterschiedlichen Rechenmethoden bei, während die Dortmunder Physikerinnen und Physiker in Bayers Arbeitsgruppe sich vor allem der optischen Untersuchung mit fortgeschrittener Spektroskopie widmen.

Sechste Ruhrgebietsprofessur

Bei der Berufung von Manfred Bayer handelt es sich um die sechste gemeinsame Ruhrgebietsprofessur. Auf die erste wurde 2010 der Physiker Prof. Dr. Claus M. Schneider aus Duisburg-Essen berufen. Es folgten 2013 der Genominformatiker Prof. Dr. Sven Rahmann aus Duisburg-Essen und im Jahr 2017 die Chemikerin Prof. Dr. Martina Havenith aus Bochum sowie die Ingenieurinformatikerin Prof. Dr. Petra Wiederkehr aus Dortmund. 2018 wurde der Chemiker Prof. Dr. Malte Behrens aus Duisburg-Essen auf eine UA-Ruhr-Professur berufen. Seit 2013 wird die UA-Ruhr-Professur von Mercur gefördert.

Über die UA Ruhr

Seit 2007 arbeiten die RUB, die TU Dortmund und die UDE unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Veröffentlicht

Dienstag
30. Juli 2019
14:08 Uhr

Von

Jens Wylkop
Lena Reil

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