Mal auf dem Podium, mal, wie hier, im Auditorium: Kristina Tschulik, Martina Havenith und Andreas Pinkwart (von links) beim Neujahrsempfang von Resolv © Martina Hengesbach/TU Dortmund

Neujahrsempfang Resolv blickt zurück und nach vorn

Die Forscherteams aus Bochum und Dortmund treiben den Transfer exzellenter Forschung weiter voran – demnächst auch in den Klassenraum.

Traditionell kommen die Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters Resolv im Januar zum Neujahrsempfang zusammen. Am 30. Januar 2020 war es wieder soweit. Treffpunkt war diesmal die Technische Universität (TU) Dortmund, seit 2019 zweiter Standort des an der RUB aus der Taufe gehobenen Clusters. Wie üblich wurde sowohl auf das vergangene Jahr zurück- als auch auf das kommende Jahr vorausgeblickt.

Resolv ist wegweisend in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit.


Andreas Pinkwart

Über 200 internationale Chemiker, Physiker und Ingenieure arbeiten bei Resolv zusammen, um die Rolle von Lösungsmitteln in chemischen Reaktionen, industriellen Prozessen und biologischen Vorgängen zu entschlüsseln. „Resolv ist wegweisend in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit, im Technologietransfer und im Studierendenaustausch“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart als Gastredner auf dem Empfang. „Durch die Verknüpfung der exzellenten Forschung mit einer nachhaltigen Gründungsförderung setzen die beiden Hochschulen ein wichtiges Zukunftssignal für den Wirtschafsstandort und die verstärkte Innovationskraft im Ruhrgebiet.“

Schneller Transfer

„Wir setzen uns seit 2019 verstärkt dafür ein, den schnellen Transfer der Grundlagenforschung in die Anwendung zu fördern – zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien“, sagte Resolv-Sprecherin Prof. Dr. Martina Havenith. „Der Ausbau von Resolv im Bereich des Chemieingenieurwesens an der TU Dortmund und ein neuer Themenschwerpunkt im Bereich der Flüssigphasen-Ingenieurwissenschaft unterstützen uns dabei.“

Blickten beim Neujahrsempfang auf die Erfolge von Resolv zurück: Prof. Dr. Kristina Tschulik (RUB), Albrecht Ehlers (Kanzler der TU Dortmund), Prof. Dr. Gabriele Sadowski (Prorektorin Forschung der TU Dortmund), RUB-Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich, Resolv-Sprecherin Prof. Dr. Martina Havenith und NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (von links) © Martina Hengesbach/TU Dortmund

Da Gründerinnen und Gründer in der Chemie es schwerer haben als in anderen Fächern, eine Firma zu etablieren – zum Beispiel aufgrund fehlender Infrastruktur – hat Resolv 2019 das Gründungszentrum „Start4Chem“ ins Leben gerufen, welches auch vom Land NRW unterstützt wird. Initiatorin Prof. Dr. Kristina Tschulik begann bereits eine Vorlesungsreihe, die Studierende und Promovierende mit dem notwendigen Know-how und den erforderlichen Schritten für eine Unternehmensgründung vertraut macht. Das Land NRW fördert im Rahmen der sogenannten Exzellenz-Start-up-Center NRW verschiedene Gründungsinitiativen an der RUB und an der TU Dortmund mit insgesamt rund 35 Millionen Euro. „Resolv bietet den Doktorandinnen und Doktoranden ein besonderes Umfeld für Entrepreneurship und eine Starthilfe für die Gründung eines eigenen Unternehmens“, erklärt Martina Havenith.

Chemie unter Extrembedingungen

Ein zentrales Forschungsthema von Resolv ist die Chemie bei extremen Bedingungen, etwa niedrigen Temperaturen im Weltall oder hohem Druck in der Tiefsee. Erst vor Kurzem hat ein Team herausgefunden, wie Säuren mit Wassermolekülen nahe am absoluten Temperaturnullpunkt reagieren. Die Ergebnisse sind entscheidend, um zu verstehen, wie sich komplexere chemische Moleküle im All gebildet haben. Insgesamt haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Cluster seit 2012 mehr als 1.300 Publikationen hervorgebracht, mehr als 230 davon sind in Kooperation von mindestens zwei Forschungsgruppen entstanden.

Neues Schulprojekt

2020 startet Resolv außerdem ein neues Projekt mit dem Ziel, die Lösungsmittelforschung auch an Schulen bekannt zu machen und Schülerinnen und Schüler frühzeitig für die Forschung zu interessieren. Im Projekt „Solvation Science at School“ werden sich Schülerinnen und Schüler der elften und zwölften Klassen an Gymnasien und Gesamtschulen im Rahmen ihrer Facharbeiten mit Themen wie „Nachhaltige Energie“ auseinandersetzen.

Veröffentlicht

Mittwoch
05. Februar 2020
12:43 Uhr

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