Arbeitsrecht Matteo Fornasier nimmt das Recht der globalen Arbeitswelt in den Blick
Für den Juristen ist das Ruhrgebiet eine besonders spannende Region.
Die Digitalisierung und die Internationalisierung in der Arbeitswelt bieten viele Chancen, aber auch Risiken. Prof. Dr. Matteo Fornasier blickt aus arbeitsrechtlicher Perspektive auf das Thema. Er ist seit dem 1. März 2020 Professor für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht an der RUB.
Spannungsverhältnis zwischen nationaler Ebene und internationaler Realität
„Recht wird überwiegend auf nationaler Ebene gesetzt und das steht somit im Spannungsverhältnis zur internationalen Realität in der Arbeitswelt“, sagt er. Wie sich das Recht an die Realität anpassen kann, interessiert Fornasier. Ein Beispiel sind internationale Lieferketten, in denen die Arbeiterinnen und Arbeiter je nach Land, in dem sie tätig sind, unterschiedlichen rechtlichen Schutz erhalten. „Die Politik fragt sich immer mehr, wie sie Arbeiter überall schützen kann, und auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern steigt das Bewusstsein dafür“, sagt er.
Problematisch seien zudem neue Arbeitskonzepte wie Clickworking, bei dem Menschen beispielsweise Centbeträge mit einzelnen Klickaufgaben verdienen, so der Rechtswissenschaftler. Darüber hinaus organisieren sich Unternehmen neu und erwarten von ihren Angestellten, sich anders mit ihrer Arbeit zu identifizieren. „Die Chance ist, dass durch die Digitalisierung alle mehr Autonomie erfahren; das Risiko ist, dass die Grenzen von Arbeit und Freizeit immer mehr verwischen“, sagt er.
Das Ruhrgebiet ist eine spannende Gegend für mich und meine Forschung.
Matteo Fornasier
Matteo Fornasier wechselte von der Universität Greifswald nach Bochum. „Das Ruhrgebiet ist eine Region im Umbruch. Die Nähe zu Unternehmen, Gewerkschaften und die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung machen es für mich und meine Forschung zu einer spannenden Gegend“, sagt er.