Deutsch als Fremdsprache Nachvollziehen, was internationale Studierende beschäftigt
Martin Wichmann setzt als Leiter des Bereichs Deutsch als Fremdsprache seine eigenen Auslandserfahrungen ein. Internationale Studierende profitieren von dieser Sichtweise.
„Die Studienbegleitung ist ein sehr wichtiger Bereich für uns. Mit unserem Online-Kursprogramm für das aktuelle Wintersemester 2020/2021 sind wir sehr gut aufgestellt. Über 400 Teilnehmer lernen derzeit in unseren Kursen, die von Niveau A1.1 bis C1.1 gestaffelt sind“, sagt Dr. Martin Wichmann. Er leitet seit gut einem Jahr den Bereich Deutsch als Fremdsprache beim Zentrum für Fremdsprachenausbildung. Das aktuelle Kursprogramm hat das Team der Studienbegleitung aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache kurzfristig ausgearbeitet und für die internationalen Studierenden professionell umgesetzt. Dabei reicht das inhaltliche Angebot von Kursen für Teilnehmer und Teilnehmerinnen ohne Vorkenntnisse – das entspricht dem Niveau A1.1 – bis hin zu anspruchsvollen wissenschaftssprachlichen Kursen, die auf dem Niveau C1 verortet sind.
Wissenschaftssprachliche Kurse im Fokus
„Diese Kurse sind besonders wichtig für die internationalen Studierenden, um ihr Studium erfolgreich weiterzuführen und zu beenden. Denn leider ist die Quote der Studienabbrecher bei internationalen Studierenden deutschlandweit im Verhältnis höher. Das möchten wir natürlich verhindern und möglichst viele unterstützende Angebote machen“, erklärt Wichmann. Studierende, die aus einem anderen Land nach Bochum kommen, um hier zu studieren, müssen sich in einer fremden Wissenschaftskultur zurechtfinden.
Geografisch ist es fast ein Kreis.
Martin Wichmann
Martin Wichmann weiß aus eigener Erfahrung sehr genau, was es bedeutet, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten. Für den Deutschen Akademischen Austauschdienst hat er bereits in Stockholm für ein Jahr und in leitender Funktion für fünf Jahre in Helsinki gearbeitet. „Auch, wenn Schweden und Finnland geografisch nicht weit entfernt sind von Deutschland, ist man in einer anderen Kultur und Tradition in der Wissenschaft“, erklärt Wichmann. Hinzu kommen noch alltägliche Hürden: der Umgang mit Behörden oder im Alltag beispielsweise. „Es hilft mir für meine Arbeit, wenn ich nachvollziehen kann, was die internationalen Studierenden beschäftigt“, sagt er. Studiert hat Wichmann an der Technischen Universität Dortmund, gefolgt von der Promotion. Nach einigen Auslandsaufenthalten, ging es schließlich über Greifswald, Hannover und Bielefeld nach Bochum. „Geografisch ist es fast ein Kreis“, sagt Wichmann.
Neue Aufgabe
Besonders interessant an seiner Aufgabe an der RUB ist für Martin Wichmann die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturen. „Die Breite des Bereichs Deutsch als Fremdsprache und die Möglichkeit, diesen gemeinsam im Team zu gestalten, gefallen mir besonders gut.“
Sommersemester 2021
Kaum ist das Wintersemester gestartet, ist Martin Wichmann mit seinem Team schon in der Planung für das kommende Sommersemester. Das bewährte Angebot bleibt bestehen und soll zusätzlich erweitert werden. Kurse für spezielle Zielgruppen sind ebenso in Vorbereitung wie eine Erweiterung des Regelangebots für die Regel-, Programm- und Austauschstudierenden. „Das Ziel ist, die Internationalisierung der RUB weiter voranzutreiben, denn Bochum ist international“, sagt Martin Wichmann.