Nachhaltigkeit fängt schon im Kleinen an, zum Beispiel mit wiederverwendbaren Kaffeebechern. Studierende haben sich in ihren Projekten ganz unterschiedlichen Aspekten des Themas Nachhaltigkeit genähert. © RUB, Marquard

Projekte Es kann sich sehen und hören lassen

Podcast, Blog und Instagram-Kanal sind die Ergebnisse studentischer Seminarprojekte zum Thema Nachhaltigkeit – und sie wirken auch über das Seminar hinaus weiter.

Wenn das Thema Nachhaltigkeit und Psychologie zusammentreffen, dann entstehen interessante Studierendenprojekte. Prof. Dr. Wilhelm Hofmann, Lehrstuhl für Sozialpsychologie, bietet seit drei Semestern ein digitales Seminar zu diesem Thema an. Die Studierenden erarbeiten Projekte in Kleingruppen zu selbstgewählten Themen rund um die Nachhaltigkeit. Zwei dieser Projekte sind der Nachhaltigkeitshub und „Grünes Waschen“ und werden zum Auftakt hier vorgestellt. Die Ergebnisse der Studierenden können sich sehen und hören lassen.

Der Nachhaltigkeitshub

Corinna Pinkawa, Paula Küppers, Maximilian Schmidt, Ludwig Müller und Dominik Wedewardt haben einen Blog ins Leben gerufen, den „Nachhaltigkeitshub“. Bei dem Blog möchten die Studierenden unterschiedliche Schwerpunkte zusammenführen. „Im Allgemeinen richten wir den Blick auf unser zukünftiges Leben und Zusammenleben. Auch wenn immer noch viel Bildungsarbeit im Bereich Klimawandel und Nachhaltigkeit nötig ist, so wird es doch immer wichtiger, Alternativen und Lösungen auszuprobieren und sich der Zukunft zu widmen“, erklärt Maximilian Schmidt. Für die Gruppe bedeutet das, sich auf verschiedene Blickwinkel und Aspekte einzulassen. „Dazu gehörten für uns zum einen das Individuum und die psychologischen Mechanismen, die im Rahmen der Nachhaltigkeitsthematik von Bedeutung sind. Zum anderen ist da die Wirtschaft mit unterschiedlichen Formen des Unternehmertums: Hier war uns wichtig, alternative Konzepte und einzelne Firmen vorzustellen. Als Letztes haben wir uns mit gesamtgesellschaftlichem Wachstum und einem Gegenentwurf, nämlich der Postwachstumsökonomie beschäftigt“, sagt Schmidt.

Selbstreflexion als Notwendigkeit

Die Gruppe hat sich auch schon vor dem Seminar mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Auch privat löst dieses Thema Veränderungen aus. „Dabei unterzieht man sich zwangsläufig einer kritischen Selbstreflexion, die vieles, was man über sich selbst denkt, auf den Prüfstand stellt und hinterfragt. Beispielsweise gehören viele junge Menschen wie wir, die sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit aussprechen, gleichzeitig zu der Gruppe, die auch oft mit dem Flugzeug fliegt und Fernreisen unternimmt“, erklärt Schmidt.

Zukunftsaussichten

Um die Menschen zu informieren und auch neue gesellschaftliche Ansätze offen zu kommunizieren, soll der Blog mit neuen Beiträgen weiter ausgebaut werden. „Es macht uns Spaß, diese Plattform zu nutzen, um Teil der Debatte zu sein, um Menschen für das Thema zu gewinnen und somit einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft beizutragen“, fasst der Student zusammen.

Von zu Hause aus teilnehmen: Das Projekt Hermaion bringt alle Vorträge als Podcastfolgen raus. © RUB, Marquard
Über den Poscast versorgt das Team Grünes Waschen Interessierte mit Informationen rund um das Thema.

 „Grünes Waschen“

Nachhaltigkeit ist auch ein Thema, das Unternehmen für sich erkannt haben, denn nachhaltige Produkte sind im Trend. Doch nicht immer ist alles nachhaltig, weil es auf einem Produkt steht. Das bezeichnet man als „Greenwashing“. Mit diesem Thema haben sich Sophie Berretta, Semina Lainas, Annika Siebert, Jakob Siegel und Leon Straub beschäftigt und einen Podcast erstellt. „Für uns als Wirtschaftspsychologie-Studierende war es wichtig, ein Thema zu wählen, was einen klaren wirtschaftlichen Bezug hat und gleichzeitig relevant für jeden einzelnen Menschen ist. Greenwashing erlebt man täglich: ob beim Einkaufen, beim Fernsehen oder in sozialen Netzwerken. Mit unserem Projekt wollten wir die Menschen darüber aufklären und ein Bewusstsein dafür schaffen“, erklärt Jakob Siegel.

Erkenntnisse teilen

Um möglichst vielen Interessierten zugänglich zu machen, was die Gruppe zu dem Thema herausgefunden hat, haben sie den Podcast gestartet.  „Über sieben Wochen erschien jeden Sonntag eine neue Episode zu einem Thema aus dem Bereich Greenwashing. Begleitend dazu haben wir die wichtigsten Erkenntnisse aus unseren Episoden jeweils auf unserem Instagram-Kanal bereitgestellt“, sagt der Wirtschaftspsychologiestudent, der in der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie eine große Chance für eine nachhaltigere Zukunft sieht. „Wenn alle Unternehmen schon immer nachhaltig gearbeitet hätten, wären wir gar nicht erst in der aktuellen Lage. Die AOW-Psychologie kann dazu beitragen, Unternehmen in dieser Hinsicht zu verändern.“

Blick in die Zukunft

Nachhaltigkeit ist für Jakob Siegel und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen auch unabhängig von dem Seminar ein wichtiges Thema, mit dem sich die Studierenden beschäftigen. Im Seminar sahen die Studierenden dann die Gelegenheit, sich auch kreativ mit dem Thema auseinander zu setzen. „Dass man generell in der Universität so für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert wird, wird sich in Zukunft mit Sicherheit positiv bemerkbar machen“, ist das Fazit von Jakob Siegel. Denn die Studierenden haben die Möglichkeit, in ihrem späteren Berufsalltag neue Impulse zu mehr Nachhaltigkeit zu geben.

Dass das Thema viele Menschen umtreibt, hat die Gruppe auch durch den Podcast erfahren, denn die Zuhörerzahlen der ersten Staffel waren viel höher als erwartet. „Das positive Feedback hat uns sehr gefreut und dafür gesorgt, dass wir aktuell überlegen, ob wir noch eine zweite Staffel machen – auch wenn das Seminar jetzt vorbei ist. Denn zu Greenwashing ist noch längst nicht alles erzählt“, sagt Siegel.

Zum Thema Nachhaltigkeit ist ebenfalls noch nicht alles erzählt, daher folgt noch mehr aus dem Seminar.

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Veröffentlicht

Freitag
19. März 2021
09:35 Uhr

Von

Katrin Heyer

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