Forschung RUB tritt der Initiative Transparente Tierversuche bei
Umfassende Informationen und öffentlicher Dialog stehen im Fokus.
Wie viele Tiere welcher Arten werden in der Forschung eingesetzt? Wie sind die Regeln für diesen Einsatz? Was wird unternommen, um Tierversuche zu vermeiden? Über diese und weitere Fragen wollen die Unterzeichner der Initiative Transparente Tierversuche informieren und den öffentlichen Dialog suchen. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und das Universitätsklinikum der RUB gehören zu den Erstunterzeichnenden der Initiative, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft gemeinsam mit dem Bündnis „Tierversuche verstehen“ ins Leben gerufen hat. Grundlegende Informationen über Tierversuche an der RUB finden sich online. Die Webseite soll künftig weiter wachsen und mehr Einblicke gewähren.
Die Belastung so gering wie möglich halten
„Leider lassen sich noch nicht alle Tierversuche in der Forschung vermeiden. Jedes Vorhaben wird jedoch im Vorfeld eingehend geprüft und nur dann genehmigt, wenn es keine Alternative gibt und der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn das Leid der Tiere deutlich überwiegt“, erklärt Prof. Dr. Andreas Ostendorf, Prorektor für Forschung, Transfer und wissenschaftlichen Nachwuchs der RUB. „Für die Entwicklung neuer Medikamente und ein besseres Verständnis menschlicher Erkrankungen sind tierexperimentelle Untersuchungen vor allem an Kleinnagern auch heute noch vielfach unverzichtbar“, unterstreicht auch Prof. Dr. Ralf Gold, Dekan der Medizinischen Fakultät der RUB. „Dabei muss aber gewährleistet werden, dass die Belastung der Tiere so gering wie möglich gehalten und vermieden wird Experimente durchzuführen, die in der digitalisierten wissenschaftlichen Welt schon andernorts durchgeführt und publiziert wurden.“
Mit dem Beitritt zur Initiative Transparente Tierversuche verpflichten sich die Institutionen nicht nur, umfassend über die in der Forschung eingesetzten Tiere zu informieren, sondern bekräftigen auch ihre Bereitschaft, diesen Einsatz mit der Öffentlichkeit zu diskutieren. „So hoffen wir, Vorbehalte abbauen zu können“, so Andreas Ostendorf.
Zu den 53 Erstunterzeichnenden der Initiative gehören Universitäten, Klinika, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, forschende Unternehmen sowie Fachgesellschaften und Förderorganisationen. Weitere Einrichtungen sollen folgen. Eine eigens für die Initiative eingerichtete Webseite listet alle Unterzeichnenden auf, bietet Beispiele für gelungene Kommunikation zu Tierversuchen und stellt Informationen zur Unterstützung der Unterzeichnenden bei der Umsetzung der genannten Ziele zur Verfügung. Die Initiative folgt ähnlichen Aktivitäten in anderen europäischen Ländern, etwa Großbritannien, Frankreich und Spanien.