So ähnlich wird der Hochleistungsrechner aussehen.
© RUB, Marquard

IT-Infrastruktur Die RUB bekommt einen zentralen Hochleistungsrechner

Rund 5 Millionen Euro Förderung ermöglichen die Anschaffung eines Rechenclusters für die Forschung, das im neuen Datacenter der Ruhr-Universität Bochum unterkommen wird.

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) kann sich auf viel neue Rechenpower freuen. Im Programm „Großgeräte der Länder“ hat sie Fördergelder für die Anschaffung eines Hochleistungsrechenclusters eingeworben. Der Antrag wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftlich begutachtet und genehmigt; die 4,95 Millionen Euro Fördergelder für den neuen Hochleistungsrechner werden vom Land NRW an die RUB fließen.

Ein Hochleistungsrechner besteht aus einer großen Anzahl schnell vernetzter Rechner, die als Knoten bezeichnet werden. Das Bochumer System wird etwa 350 Knoten umfassen, in denen zehntausende Rechenkerne sowie spezielle Hardwarebeschleuniger in Form von Grafikkarten zu finden sind.

Hochleistungsrechner wird in neues Datacenter einziehen

Mit dem neuen System wird die Rechenleistung zentral in Campusnähe gebündelt. Das Hochleistungsrechencluster wird im neuen Datacenter der RUB unterkommen, das sich derzeit im Bau befindet. Im Frühjahr 2022 wird das Gebäude an der Konrad-Zuse-Straße vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb an die RUB übergeben. Wann genau das Cluster seinen Betrieb aufnehmen kann, steht noch nicht fest; es muss nun beschafft werden. Der zentrale IT-Dienstleister der RUB, IT.SERVICES, wird das Cluster betreiben und Beratungsdienstleistungen zur Nutzung für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität anbieten.

„Der zentrale Hochleistungsrechner stärkt die rechnergestützte Forschung an der RUB und wird mittels numerischer Simulationen, Big-Data-Analysen sowie Methoden des maschinellen Lernens zahlreiche neue Forschungsergebnisse ermöglichen. Passend zur Fertigstellung des neuen Datacenters freuen wir uns außerordentlich über diese Bewilligung“, sagt Prof. Dr. Andreas Vogel, Chief Information Officer der RUB.

Einsatzgebiete von Biologie bis Linguistik

Der neue Hochleistungsrechner wird in vielen Disziplinen zum Einsatz kommen. So soll er in den Ingenieurwissenschaften helfen, neue Werkstoffe zu designen oder Simulationen von Triebwerken durchzuführen. Biologinnen und Biologen wollen mit seiner Hilfe Krankheitsmuster aufdecken oder das Verhalten von Biomolekülen simulieren. Aber auch in der Computerlinguistik, den Neurowissenschaften, der Physik und vielen weiteren Disziplinen wird das neue System mit seiner großen Rechenleistung in einer Vielzahl an Forschungsvorhaben eingesetzt werden.

„Ich freue mich sehr, dass die Forschung an der RUB in Kürze mit konkurrenzfähigen zentralen Hochleistungsrechnerkapazitäten unterstützt werden kann“, so Prof. Dr. Harald Ziegler, Direktor von IT.SERVICES.

Netzwerk HPC.NRW

Bochum erhält durch die Anschaffung den Status eines sogenannten Tier-3-Zentrums und ist bereits seit etwa drei Jahren aktives Mitglied im Netzwerk HPC.NRW – kurz für High Performance Computing. HPC-Zentren werden unter anderem nach der verfügbaren Rechenleistung und dem Grad der Parallelisierung in die Stufen 0 bis 3 eingeteilt. Die Höchstleistungszentren der Stufe 0 werden auf europäischer Ebene betrieben, die weiteren Stufen auf nationaler, überregionaler und regionaler Ebene. Bei dem in Bochum entstehenden Tier-3-Zentrum handelt es sich um eine regionale Versorgung speziell für die RUB.

Pressekontakt

Prof. Dr. Harald Ziegler
IT.SERVICES
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 27610
E-Mail: harald.ziegler@rub.de

Veröffentlicht

Dienstag
29. März 2022
08:55 Uhr

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