Archäologie Studentische Projekte in die Kunstsammlungen Antike implementiert
Wie kann man eine Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit verständlich präsentieren? Studierende habe sich in einem Modul des Optionalbereichs dieser Frage gestellt.
Wie kann man Sammlungen in Museen für Besucherinnen und Besucher leichter verständlich machen? Welche Möglichkeiten gibt es in der Gestaltung und der Informationsvermittlung? Diesen und weiteren Fragen haben sich Studierende der RUB in dem Modul „Alt aber neu – Neue Ausstellungsperspektiven für die Kunstsammlungen Antike“ gewidmet. Geleitet haben das Seminar Lucas Latzel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der am Institut für Archäologische Wissenschaften an der RUB, in Zusammenarbeit mit Dr. Soi Agelidis, Akademische Rätin am Institut für Archäologische Wissenschaften und wissenschaftliche Leiterin der Kunstsammlungen Antike der RUB.
„Ziel des Moduls war es, den Zugang zur Sammlung aus studentischer Sicht zu gestalten und neue Perspektiven dafür zu erarbeiten“, erklärt Lucas Latzel. Das Modul war über den Optionalbereich für Studierende aller Fachrichtungen zugänglich. So konnten nicht nur Studierende der Archäologie ihre Ideen einbringen. „Es haben auch Studierende teilgenommen, die Kunstgeschichte oder Geschichte studieren. Bei diesen Studiengängen ist die Arbeit in einem Museum auch ein mögliches Berufsfeld. Die Studierenden hatten so in dem Modul auch einen Einblick in die spätere Berufspraxis“, sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter. Aber auch Studierende aus nicht-historischen Fächern wie Sportwissenschaft, Theaterwissenschaft oder Germanistik haben am Modul teilgenommen.
Kooperation mit Makerspace
„Die Studierenden hatten freie Wahl, wie sie die Sammlung zugänglichen machen wollten. Ich wollte dafür ein möglichst freies Umfeld schaffen und viel Raum für Ideen“, sagt Latzel. Bei der Präsentation der Ergebnisse haben die Studierenden am 18. Juli 2022 ihre Ergebnisse vorgestellt. In Kooperation mit dem Makerspace haben einige Studierende die dortigen 3D-Drucker genutzt und Kopien von den Ausstellungsstücken erstellt. Diese kann man anfassen und genau betrachten. Besucherinnen und Besucher einer Ausstellung haben dadurch einen anderen Zugang zu den Stücken. „So lassen sich Teile der Sammlung genau betrachten, haptisch erfahren und es besteht kein Grund zur Sorge, dass etwas beschädigt werden könnte“, so die Leiterin der Kunstsammlungen Antike Soi Agelidis. „Wir haben auch darauf geachtet, dass die Projekte der Studierenden in die Sammlung implementiert werden können.“
Weitere Projekte
Neben den 3D-Drucken von Büsten haben die Studierenden außerdem einen Audioguide auf einem Tablet entwickelt. Der Guide führt durch die Sammlung und liefert Erklärungen zu den ausgestellten Stücken. Screenreader sollen die Inklusion ermöglichen und QR-Codes auf Plaketten geben Besucherinnen und Besuchern ebenfalls weitere Informationen zur Ausstellung und dem betrachteten Objekt.
Alle Projekte der Studierenden sollen dauerhaft in die Sammlung implementiert werden und so dazu beitragen, dass sie für die breite Öffentlichkeit zugänglicher gemacht wird. „Mit solchen Projekten können Hemmschwellen abgebaut werden. Aus dem Fachbereich heraus wird eine Sammlung mit dem entsprechenden Wissen im Hintergrund gestaltet. Aber durch dieses Modul und die Projekte der Studierenden gibt es nochmal einen anderen Ansatzpunkt“, erklärt Latzel. „Das Modul ist in diesem Semester sehr gut gelaufen und es gibt hoffentlich eine Wiederholung.“