Prorektor Günther Meschke freut sich über den herausragenden Erfolg im Wettbewerb und ordnet die Rolle der Ruhr-Universität Bochum ein.

© RUB, Kramer

Erfolg im Wettbewerb

Starker Schub für die Gründungsuniversität

Die Ruhr-Universität ist ein wichtiger Teil der BRYCK Startup Alliance, die vom Bund eine Millionenförderung erhält. Prorektor Günther Meschke sieht darin eine historische Gelegenheit für die gesamte Region.

Die BRYCK Startup Alliance zählt zu den strahlenden Siegern im Wettbewerb Startup Factory Deutschland. Das Konsortium aus RAG-Stiftung, Universitätsallianz Ruhr, Initiativkreis Ruhr und BRYCK wird vom Bund mit bis zu 10 Millionen Euro gefördert. Mit dem Worldfactory Start-up Center (WSC) steuert die Ruhr-Universität eine starke Anlaufstelle zur Förderung von Gründungen und Transfer bei. Der Vorstandvorsitzende der Worldfactory und Prorektor für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Günther Meschke, ordnet den Erfolg im Interview ein und erläutert, auf welchen Faktoren das hervorragende Abschneiden im Wettbewerb beruht.

Herr Meschke, wie bewerten Sie den Erfolg der Ruhr-Universität Bochum und der Universitätsallianz Ruhr im Leuchtturmwettbewerb Startup Factories?
Die Platzierung der Universitätsallianz Ruhr unter den Gewinnern des bundesweiten Leuchtturmwettbewerbs Startup Factories ist ein herausragender Erfolg – nicht nur für die RUB und die Universitätsallianz Ruhr, sondern für die gesamte Region. Der Aufbau einer Startup Factory, getragen von den drei Universitäten gemeinsam mit unseren Partnern BRYCK, der RAG Stiftung und dem Initiativkreis Ruhr, und mit Einbindung des gesamten regionalen Ökosystems, ist eine historische Gelegenheit, das volle Potenzial der Region zu nutzen und einen europäischen Leuchtturm für Innovation und Gründung mit internationaler Strahlkraft zu gestalten.

Das Ergebnis zeigt deutlich, dass unser Konzept einer strategisch vernetzten Gründungsförderung überzeugt.

Das Ergebnis zeigt deutlich, dass unser Konzept einer strategisch vernetzten Gründungsförderung überzeugt – und dass das Potenzial der Universitätsallianz Ruhr in der Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft bundesweit sichtbar geworden ist.

Mit der BRYCK Startup Alliance gehen wir als RUB nun den nächsten konsequenten Schritt: Aufbauend auf den Erfolgen des Worldfactory Start-up Centers bietet die neue Initiative gezielte Unterstützung für Start-ups in der Skalierungsphase – etwa beim Markteintritt, der Internationalisierung sowie der Anbindung an Investor*innen und Industriepartner. Gemeinsam mit unseren starken Partnern schaffen wir ein zukunftsfähiges Ökosystem für wissensbasierte Gründungen, die lokal verankert und international ausgerichtet sind.

Dieser Erfolg beflügelt zudem auch unsere Bestrebungen auf dem Weg zum Exzellenzverbund – denn er macht deutlich, wie leistungsfähig und anwendungsnah Spitzenforschung im Ruhrgebiet gedacht und gestaltet wird.

Welche Faktoren haben den Erfolg begünstigt? Was wurde hier in den vergangenen Jahren unternommen, um Gründungsinteressierte zu unterstützen?
Wir haben gezielt genau die notwendigen Strukturen geschaffen, um Gründungsinteressierte optimal zu unterstützen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Worldfactory, die als umfassende Anlaufstelle für Start-ups, Wissens- und Technologietransfer sowie Patentberatung dient. Hier werden wir bereits als Exzellenz-Startup Center (ESC) durch das Land NRW gefördert und kontinuierlich durch das NRW-Wirtschaftsministerium begleitet. Im O-Werk auf Mark 51°7, dem ehemaligen Opel-Gelände, finden Hochschulangehörige und Alumni Zugang zu unserem RUB-Makerspace und eine Anlaufstelle zur Transfer- und Gründungsberatung. Wir setzen aber auch auf die Entrepreneurship Education, das heißt, dass wir ein unternehmerisches Mindset bei den Studierenden in der Breite der gesamten Universität verankern und kontinuierlich weiterentwickeln wollen.

Welche Ziele setzt sich die Ruhr-Universität beziehungsweise die Universitätsallianz Ruhr jetzt als Partner in der BRYCK Startup Alliance? Wohin führt der weitere Weg?
Die RUB und unsere Partneruniversitäten in der UAR übernehmen innerhalb der BRYCK Startup Alliance eine zentrale Rolle als Motor für die Sensibilisierung junger Menschen für unternehmerisches Denken und als Impulsgeber für frühphasige Gründungsvorhaben. Mit der Worldfactory verfügt die RUB über eine der leistungsfähigsten Infrastrukturen zur Gründungsunterstützung in Deutschland.

Unsere Entrepreneurship Education ist curricular wie außercurricular in den Fakultäten integriert und fest in der Lehre verankert. Studierenden bieten wir die Möglichkeit, ein Entrepreneurship-Zertifikat zu erwerben, das ihre unternehmerischen Kompetenzen dokumentiert und sichtbar macht.

Ein zentrales Element unserer Aktivitäten bleibt die individuelle Gründungsberatung – insbesondere für forschungsnahe und technologieorientierte (Deep-Tech) Vorhaben. Wir begleiten Gründungsteams bei der Auswahl geeigneter Förderprogramme und unterstützen sie gezielt bei der Antragstellung. Künftig ergänzen wir dieses Angebot durch ein wachsendes Mentor*innen-Netzwerk aus der Industrie, das praxisnahes Know-how und strategische Kontakte einbringt.

Ein klarer strategischer Vorteil ergibt sich durch unsere Nähe zum Initiativkreis Ruhr, einem Netzwerk aus über 70 führenden Unternehmen und Institutionen der Region. Über die BRYCK Startup Alliance ist dieser Zugang institutionalisiert – ein Mehrwert insbesondere bei der Markterschließung und der Ansprache von Investor*innen. Ich bin überzeugt, dass wir damit und durch die Einbindung des vielfältigen Gründungs-Ökosystems in der Region sowie strukturierten internationalen Vernetzungen, etwa mit dem Brightland Campus in den Niederlanden, eine Gründungsdynamik erzeugen können, die die Region befruchten, aber auch die Rolle der RUB und die UAR Universitäten als Innovationsmotoren maßgeblich stärken werden.

Die bisherigen Erfolge des WSC sprechen für sich.

Die bisherigen Erfolge des WSC sprechen für sich: Mehr als 200 Gründungsteams wurden in den letzten Jahren allein durch die Worldfactory begleitet. In der UAR sind es noch einmal mehr. Dieses wachsende Gründungs-Alumni-Netzwerk wird künftig noch stärker als Ressource aktiviert – etwa als Mentoren, Role Models oder Sparringspartner. Erste Ausgründungen der RUB haben sich bereits im Innovationsquartier Mark 51°7 angesiedelt und bringen ihre Erfahrungen in die Worldfactory zurück.

Unsere besondere Stärke liegt in der gezielten Sensibilisierung und Qualifizierung junger Talente – etwa beim Aufbau tragfähiger Geschäftsmodelle und in der frühen Validierung innovativer Ideen.

Die RUB steht – gemeinsam mit den Hochschulen der UA Ruhr – für wissenschaftsbasierte Innovationen, die den Weg in Zukunftsmärkte ebnen. Das Worldfactory Start-up Center hat dies bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt: durch fachspezifische Inkubatoren entlang zukünftiger Leitmärkte, systematisches Scouting von Gründungspotenzialen und individuelle Förderung. Dass wir uns im aktuellen Gründungsradar 2024 des Stifterverbands bundeweit auf Platz 6 wiederfinden, bestätigt die Wirksamkeit unseres Ansatzes.

Unsere Vision ist klar: Die RUB baut ihre Rolle als Gründungsuniversität weiter aus.

Als Volluniversität bringt die RUB ein besonders breites Innovationspotenzial in die BRYCK Startup Alliance ein – mit Gründungsideen aus unterschiedlichsten, auch nicht-technologischen Disziplinen, sowie engagierten Studierenden und Forschenden, die sich in interdisziplinären Teams oder als Talente in Start-ups wiederfinden.

Unsere Vision ist klar: Die RUB baut ihre Rolle als Gründungsuniversität weiter aus – und stärkt so den nachhaltigen Transfer von Wissen, Technologie und Talenten aus der Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft.

Veröffentlicht

Donnerstag
10. Juli 2025
16:38 Uhr

Teilen