Nach Abschluss des Studiums weiter forschen und promovieren: Das ermöglicht ein neues Promotionskolleg jungen Ärzten.
© RUB, Marquard

Universitätsallianz Ruhr Freiraum für medizinische Forschung

In der Universitätsallianz Ruhr startet ein neues Promotionskolleg zur Nachwuchsförderung.

Ohne klinische Forschung bleibt der medizinische Fortschritt auf der Strecke: Wissenschaftliche Innovationen können nicht in den Alltag überführt werden. Doch der wissenschaftlich aktive Ärztenachwuchs sinkt dramatisch. Deshalb rufen die Medizinischen Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum 1. März 2019 das Promotionskolleg Rimur ins Leben – die Abkürzung steht für Regulatorische Immunmechanismen. Das Mercator Research Center Ruhr (Mercur) fördert das Programm über drei Jahre mit rund einer halben Million Euro.

Prof. Dr. Nina Babel (RUB): „Mit Rimur ermöglichen wir forschungsbegeisterten jungen Ärzten eine qualitativ hochwertige, experimentelle Promotion auch nach Abschluss des Studiums. Wir nennen diese Doktoranden in Zukunft Clinician Doctorands.“ Prof. Dr. Oliver Witzke (UDE) ergänzt: „Wer in das Programm aufgenommen wird, legt den Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere als Arzt.“ Bundesweit ist dies etwas Besonderes: Bisher gibt es hierzulande keine Programme, die auch nicht-promovierte Ärzte auf die besondere Rolle als klinischer Arzt und Wissenschaftler vorbereiten.

Auftakt des neuen Promotionskollegs: Der erste Promovend, Adrian Doevelaar (Zweiter von rechts), mit den Professoren Ulf Dittmer, Timm Westhoff, Nina Babel, Oliver Witzke sowie Carsten Watzl (von links)
© St. Elisabeth-Gruppe

Thematisch geht es in Rimur um regulatorische Immunmechanismen. Diese Ausrichtung liegt auf der Hand: In der Immunologie und Infektiologie haben beide Universitäten eine starke und langjährige Expertise. Infektionserkrankungen, Autoimmunkrankheiten und Transplantationsmedizin gehören zu den Schwerpunkten beider Universitätskliniken; ihr internationales Renommee ist beachtlich.

„Das Besondere an Rimur ist, dass insgesamt sechs Promovenden von jeweils einem Grundlagenforscher und einem klinischen Mentor aus Bochum und Essen betreut werden“, so die Professoren Timm Westhoff (RUB) und Ulf Dittmer (UDE), die das erste Betreuungstandem für einen gemeinsamen Clinician Doctorand bilden. Außerdem wechseln sie zwischen den Standorten und können so die dort vorhandenen Geräteparks und Expertise nutzen sowie die wissenschaftliche Vernetzung vertiefen. Damit sie ausreichend Zeit für ihr Forschungsthema haben, werden sie von ihrem ärztlichen Dienst freigestellt.

Das Promotionskolleg wird in das vorhandene Netz der Graduiertenschulen eingebunden: an der UDE in die Graduate School of Biomedical Science, an der der RUB in die Research School und die International Graduate School of Neuroscience.

Über Mercur

Mercur ist eine 2010 gegründete Einrichtung der Stiftung Mercator und der in der UA Ruhr zusammengeschlossenen Universitäten  Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen. Mit verschiedenen Förderprogrammen für gemeinsame Vorhaben der drei Universitäten in Forschung, Lehre und Verwaltung unterstützt Mercur die strategische Zusammenarbeit in der UA Ruhr.

Über die UA Ruhr

Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Pressekontakt

Prof. Dr. Nina Babel
Leiterin des Centrums für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie und Transplantation
Marienhospital Herne
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
E-Mail: nina.babel@elisabethgruppe.de

Prof. Dr. Oliver Witzke
Direktor der Klinik für Infektiologie
Universitätsklinikum Essen
E-Mail: oliver.witzke@uk-essen.de


Veröffentlicht

Dienstag
26. Februar 2019
15:59 Uhr

Von

Beate Kostka

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