Langfristige Förderung für CAIS Upgrade für die Digitalisierungsforschung
Die Landesregierung baut die Digitalisierungsforschung erheblich aus. Das Center for Advanced Internet Studies wird zum zentralen Forschungsinstitut.
Das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum erhält ab April 2021 eine langfristige Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen und wird zu einem zentralen Forschungsinstitut ausgebaut. Ministerpräsident Armin Laschet und die Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, übergeben am 11. Mai 2021 den Zuwendungsbescheid an CAIS-Direktor Prof. Dr. Michael Baurmann. In vier Forschungsprogrammen erforscht das CAIS die digitale Transformation in all ihren Facetten. Das Land unterstützt das neue Forschungsinstitut mit zunächst 2,1 Millionen Euro im Jahr 2021 und im Endausbau ab 2024 mit jährlich 6 Millionen Euro.
In den nächsten drei Jahren wird das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) zu einem Institut mit insgesamt sieben Professuren, vier Forschungsprogrammen und über 60 Beschäftigten wachsen. Eine Doppelspitze aus einer wissenschaftlichen Direktorin und einem Direktor aus den Sozialwissenschaften und der Informatik sollen das Institut leiten. In vier interdisziplinären Forschungsprogrammen werden jeweils für fünf Jahre Themen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung erforscht.
Um wichtige Fragestellungen und die Forschungsthemen für die kommenden Jahre aufzuspüren, hat das CAIS einen „Forschungsinkubator“ konzipiert. Mit diesem Instrument wird die Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel in allen gesellschaftlichen Bereichen und in der Wissenschaft stetig beobachtet. In einem mehrstufigen Prozess wurden Forschungsthemen identifiziert: Wie verändern digitale Innovationen die Demokratie? Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz zukünftig in der Bildung? Wie kann die Digitalisierung dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen? Inwiefern kann künstliche Intelligenz für das Gemeinwohl eingesetzt werden?
Das erste Programm zu digitalen demokratischen Innovationen startet bereits im Oktober 2021. CAIS-Direktor Baurmann: „Mit thematisch und zeitlich fokussierten Programmen können wir flexibel auf gesellschaftliche und technische Entwicklungen reagieren. Als lernendes und agiles Institut nehmen wir kontinuierlich Input aus Gesellschaft und Wissenschaft auf.“ Die Ergebnisse der Forschung werden in „Reallaboren“ zu Lösungsansätzen konkreter Probleme überführt: zum Beispiel wird erprobt, wie digitale Werkzeuge nachhaltiges Verhalten fördern können.
Der Trägerkreis des CAIS besteht aus der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Grimme-Institut. Gemeinsam unterstützen sie das CAIS bei der Forschung, der Berufung von Professuren und dem Transfer in die Gesellschaft. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Prof. Dr. Andreas Ostendorf, betont die gute Zusammenarbeit im Trägerkreis: „Die Gesellschafter haben in einer außergewöhnlich fruchtbaren Kooperation gemeinsam mit dem CAIS-Team einen profilierten Ort für innovative Digitalisierungsforschung geschaffen.“
Gegründet wurde das CAIS zunächst als Forschungskolleg bereits Anfang 2017. Seitdem förderte es Gastwissenschaflerinnen und Gastwissenschaftler, die bis zu sechs Monate vor Ort in Bochum forschten. Das Forschungskolleg und die bereits aufgebauten Strukturen bleiben dem neu gegründeten Institut erhalten.