Führungsteam Das neue Rektorat startet
Mit einem zusätzlichen Ressort für Diversity geht das neue Rektorat der RUB an den Start.
Ein Team aus vier Frauen und zwei Männern führt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) durch die kommenden sechs Jahre. Die Amtszeit des neuen Rektorats hat am 1. November 2021 begonnen. Am 28. Oktober wurde drei Prorektorinnen und ein Prorektor in der Hochschulwahlversammlung gewählt. Dem neuen Rektor Prof. Dr. Martin Paul, der von der Universität Maastricht nach Bochum gewechselt ist, und der Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt stehen nun zur Seite:
- Prof. Dr. Kornelia Freitag als Prorektorin für Lehre und Studium
- Prof. Dr. Isolde Karle als Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung
- Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan als Prorektorin für Struktur, Strategie und Planung
- Prof. Dr. Günther Meschke als Prorektor für Forschung und Transfer
Die in ihrem Amt erfahrene Prorektorin für Lehre, Kornelia Freitag, setzt ihre erfolgreiche Arbeit für weitere sechs Jahre fort. Die Amerikanistin gehörte bereits dem vorherigen Rektorat um Prof. Dr. Axel Schölmerich seit Ende 2015 an.
Die Theologin und Universitätspredigerin Isolde Karle übernimmt das neu geschaffene Prorektorat für Diversität. Karle war zuletzt Sprecherin der Professorinnen- und Professorenfraktion im Senat der RUB.
Die Nachfolgerin von Prof. Dr. Uta Hohn ist die gebürtige Irin und Hirnforscherin Denise Manahan-Vaughan, die das Prorektorat für Struktur, Strategie und Planung leitet. Manahan-Vaughan ist Sprecherin eines neurowissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs (SFB) an der RUB.
Der gebürtige Österreicher und Bauingenieur Günther Meschke tritt als Prorektor für Forschung die Nachfolge von Prof. Dr. Andreas Ostendorf an. Meschke ist Sprecher eines SFB zum maschinellen Tunnelbau.
Gemeinsam als Universität erfolgreich sein
„Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit mit diesem tollen Team und gratuliere allen herzlich zur Wahl”, so Rektor Paul. „Es ist einer meiner Grundsätze, dass die Einheit unserer Universität nur dann gelingen kann, wenn wir die positiven Seiten unserer vielfältigen Gemeinschaft optimal zu nutzen wissen und jede Art von Diskriminierungen unterbinden. Nur so können wir gemeinsam als Universität erfolgreich sein und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Ich habe mich deshalb entschieden, neben den etablierten Prorektoraten Lehre und Studium, Forschung und Transfer sowie Planung, Strategie und Struktur ein viertes Prorektorat zu installieren: Diversität, Inklusion und Talententwicklung.“
Als Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung sieht Isolde Karle die Rolle der RUB wie folgt: „Sie ist als Reformuniversität des Ruhrgebiets dazu prädestiniert, Vorbild in der deutschen Wissenschaftslandschaft in Sachen Diversity zu sein – und auch und nicht zuletzt dadurch exzellent zu sein.“ Es sei eine Frage der Gerechtigkeit und für eine moderne Wissenschaft elementar, prinzipiell alle menschlichen Begabungsressourcen zu erschließen und zu nutzen und deshalb Frauen, Trans- und Interpersonen, „first generation students“, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die diskriminiert werden aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Orientierung, Menschen mit Behinderung, Menschen mit unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung eine volle Teilhabe an der wissenschaftlichen Kommunikation und damit an der wissenschaftlichen Wahrheitssuche zu ermöglichen.
Isolde Karle möchte bisherige Unterstützungsangebote im Bereich Diversity systematisieren und weiterentwickeln, um schließlich eine zentrale RUB-Diversity-Strategie zu entwickeln.
Studienerfolg ungeachtet der familiären Herkunft sichern
Dass der eingeschlagene Weg hin zu einer Strategie weitergegangen werden muss, unterstreicht auch die Prorektorin für Lehre und Studium: „Absolventenbefragungen und vergleichende Studien belegen, dass wir den Studienerfolg ungeachtet der familiären Herkunft sichern, die Chancen von first generation students, weiblichen und internationalen Studierenden bei uns höher als im bundesdeutschen Durchschnitt sind und die RUB im forschungsbasierten Lernen im Vergleich mit anderen deutschen Hochschulen überdurchschnittlich abschneidet.“
Kornelia Freitag will auf diesen Erfolgen aufbauen – ebenso wie bei den beiden großen Themen Digitalisierung und Internationalisierung. Hier sieht sie zum einen die Corona-bedingten Veränderungen in Lehre und Studium als guten Ausgangspunkt, das Lehrangebot produktiv weiterzuentwickeln. Zum anderen stellt die Ausgestaltung des europäischen Universitätsverbunds UNIC (The European University of Post-Industrial Cities) ein zentrales Projekt für die nächste Amtszeit dar. Generelles Ziel von international ausgerichteter Lehre an der RUB sei es, Studierende dabei zu unterstützen, dass sie zu aktiven Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern, Europäerinnen und Europäern werden und als solche unsere gemeinsame Zukunft entscheidend prägen.
Auf dem Weg in die nächste Runde der Exzellenzstrategie
Als Prorektor für Forschung und Transfer sieht Günther Meschke eine vorrangige Aufgabe in der Vorbereitung und Begleitung eines Antrags im Rahmen der nächsten Ausschreibung im Rahmen der Exzellenzstrategie. Mit den Exzellenzclustern, Research Departments und Forschungsbauten wurde hier laut Meschke das Fundament für eine Profilbildung innerhalb der RUB gelegt. Zudem wurden im aktuellen Hochschulentwicklungsplan weitere Profilbereiche (Materialwissenschaften, Neuro- und Kognitionswissenschaften) als potenzielle Kandidaten für eine Cluster-Antragstellung identifiziert. „Auf Basis der eigenen Stärken und eines klar erkennbaren eigenen Profils gilt es, die Chancen, die sich aus der Zusammenarbeit innerhalb der Universitätsallianz Ruhr ergeben, verstärkt zu nutzen“, sagt Günther Meschke. „Diesen Prozess möchte ich aktiv und dynamisch, gemeinsam mit den Partnern und in enger Abstimmung mit dem Prorektorat für Struktur, Strategie und Planung weiterentwickeln.“
Eine erfolgreiche Universität lebt von der wissenschaftlichen Kreativität ihrer Forscherinnen und Forscher und einer guten Balance von individueller Exzellenz und exzellenter Verbundforschung, die Raum für die Entwicklung neuer Themenfelder bietet. Diese sollen über maßgeschneiderte Förderprogamme gestärkt werden. In den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Klimawandel sieht Meschke großes Potenzial für fachübergreifende Forschung und wichtige Beiträge der RUB.
Roadmap für den zukunfts- und erfolgsorientierten Weg der RUB
Auch Denise Manahan-Vaughan betont die herausragende Bedeutung des Megathemas Nachhaltigkeit. Als Prorektorin für Struktur, Strategie und Planung will sie die Tragfähigkeit eines fachübergreifenden Schwerpunkts Nachhaltigkeit prüfen. „Die RUB soll zur Denkfabrik, Initiativgeberin und zum Bildungs- und Forschungszentrum dieses Schwerpunkts werden. Diese Nische steht Deutschlandweit noch offen“, so Manahan-Vaughan. Weitere Themenfelder, auf denen die RUB eine Vorreiterrolle einnehmen könnte, seien die gesellschaftlichen Herausforderungen der komorbiden Erkrankung im zunehmenden Alter und die Digitalisierung. „Hier werde ich die Leistungsträger der entsprechenden Fakultäten und Einrichtungen zur regelmäßigen Thinktanks einladen, um Schwerpunkte zu identifizieren und ihre strategische Planung zu implementieren.“
Integriert wird dies in eine übergreifende, strategische und strukturelle Roadmap für den zukunfts- und erfolgsorientierten Weg der RUB, basierend auf dem Hochschulentwicklungsplan bis 2025.
Kurze Lebensläufe im Überblick:
Zur Person: Kornelia Freitag
Zur Person: Isolde Karle
Zur Person: Denise Manahan-Vaughan
Zur Person: Günther Meschke
Zur Person: Martin Paul
Zur Person: Christina Reinhardt