Energiekosten Die Ruhr-Universität beschließt Sparmaßnahmen
Wegen der massiv gestiegenen Energiekosten hat das Rektorat der Ruhr-Universität kurzfristige und einmalige Maßnahmen beschlossen.
Die Folgen der Energiekrise treffen die Ruhr-Universität in diesem und im nächsten Jahr mit voller Wucht und führen zu erheblichen finanziellen Aufwendungen. Zur Finanzierung der massiv gestiegenen Energiekosten hat die Ruhr-Universität Sparmaßnahmen beschlossen, insbesondere einen sechsmonatigen Einstellungsstopp in der Verwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten. Es handelt sich hierbei um kurzfristige und einmalige Maßnahmen:
- ein sechsmonatiger Einstellungsstopp und eine damit verbundene kritische Überprüfung von Verlängerungen und Entfristungen von Arbeitsverträgen in der Verwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten. Zu den Zentralen Betriebseinheiten zählen beispielsweise die Universitätsbibliothek, der Botanische Garten und das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik. Durch den Einstellungstopp fallen keine Stellen weg oder werden gestrichen, sondern sie werden nur temporär nicht nachbesetzt.
- die Verteilung der Mittel aus dem Hochschulpakt im Jahr 2023 an die Fakultäten. Beim Hochschulpakt handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, mit der zusätzliche Studienanfängerplätze jeweils hälftig finanziert werden – an der Ruhr-Universität werden 2023 weniger Mittel als ursprünglich vereinbart zur Verfügung gestellt werden können. Die konkrete Umsetzung wird für die verschiedenen Einheiten unterschiedlich sein und zurzeit mit den Fakultäten und Zentralen Wissenschaftlichen Einheiten abgestimmt. Für Härtefälle gibt es einen Fonds.
„Seit Anfang November kennen wir die Rahmenbedingungen der Strom- und Gaspreisbremse des Bundes und die des NRW-Nachtragshaushalts für das Jahr 2022. Wir müssen momentan davon ausgehen, dass wir die massiven Mehrkosten für Strom und Gas nur zu einem geringen Anteil kompensiert bekommen. Hier bräuchten wir deutlich mehr Unterstützung vom Bund und vom Land“, sagt Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt.
Dem Rektorat ist bewusst, dass diese Maßnahmen zu harten Einschränkungen in allen Bereichen der Ruhr-Universität Bochum führen werden. Die Universität muss jedoch jetzt gegensteuern, um erfolgreich durch die Krise zu kommen. „Wenn wir zusammenstehen und alle solidarisch ihren Beitrag leisten, wird es uns gelingen, diese Einschnitte zu verkraften und die RUB zukunftsfest zu machen", bittet die Hochschulleitung um Verständnis.
Zur weiteren Einordnung gibt es hier Antworten auf häufig gestellte Fragen:
Wie viele Stellen sind betroffen?
Der Einstellungsstopp hat zur Folge, dass im nächsten halben Jahr in der Universitätsverwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten (beispielsweise Botanischer Garten, Universitätsbibliothek, IT.SERVICES, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik) keine Einstellungen vorgenommen werden. Aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre gehen wir davon aus, dass bis zu 250 Stellen vorerst nicht nachbesetzt oder neu ausgeschrieben werden.
Der Einstellungsstopp bedeutet, dass in der Zeit des Einstellungsstopps freiwerdende Stellen für den Zeitraum von sechs Monaten nicht besetzt werden dürfen.
Welche Kosteneinsparungen werden erwartet?
Das Ziel sind Einsparungen in Höhe von 7 Mio. Euro.
Sollen auch Forschungsbereiche oder Forschungsprojekte vorerst wegen hoher Energiekosten eingestellt oder verschoben werden?
Nein. Die Forschung ist nicht betroffen.
Wie und wo spart die RUB aktuell am Energieverbrauch?
Die Ruhr-Universität spart durch zentrale Maßnahmen wie auch im Rahmen der Kampagne „Du regelst das“ durch Tipps und Hinweise zum individuellen Verhalten. Ziel ist es, insgesamt 20 Prozent des Energieverbrauchs zu sparen.
Wie hoch sind die Kosten der RUB aktuell für Energie?
Die aktuellen Prognosen liegen für das Jahr 2022 bei Mehrkosten für Strom und Gas in Höhe von rund 7 Millionen Euro.
Welche Kostensteigerungen für Energie erwartet die RUB 2022 und 2023?
Für das Jahr 2023 sind die Prognosen insbesondere bei den Stromkosten noch sehr volatil, es ist aber mit Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich zu rechnen. In diese Hochrechnungen sind die erwarteten Erfolge bei der Einsparung von rund 20 Prozent Energie bereits eingerechnet.