Unabhängig vom Erdöl zu werden, ist eines der ersten Ziele der Forschung. Holz kommt als regenerative Kohlenstoffquelle in Frage. © Fotolia, Andrei Merkulov

Kohlenstoffforschung Ruhr-Universität Bochum erhält Stiftungsprofessur von RWE

Kohlenstoff ist ein unverzichtbarer Rohstoff – ihn umweltfreundlich zu gewinnen und zu recyceln ist das Ziel der Forschung an der Ruhr-Universität Bochum. Dafür gibt es jetzt Verstärkung.

Die Kohlenstoffforschung an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) erhält in den kommenden sieben Jahren Verstärkung durch die Stiftungsprofessur „Carbon Sources and Conversion“ (Kohlenstoffquellen und -umwandlung) des Energiekonzerns RWE.

Die Professur wird in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht, Oberhausen, an der Fakultät für Maschinenbau eingerichtet und soll das Research Department „Closed Carbon Cycle Economy“ (CCCE) verstärken. Hauptziel ist es, alternative heimische und regenerative Quellen für Kohlenstoff als Grundstoff für Kraftstoffe und die chemische Industrie zu erschließen.

Geschlossene Kreisläufe

Kohlendioxid (CO2) ist das Klimagas, das entscheidend zur Erderwärmung beiträgt. Um zu vermeiden, dass es ungebremst in riesigen Mengen in die Atmosphäre gelangt, sucht das Team des Research Departments „Closed Carbon Cycle Economy“ der RUB Wege zu geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen. Dazu wird es notwendig sein, Kohlenstoff aus regenerativen Quellen, wie etwa Holz oder Mais, oder aus Abfällen zu gewinnen und zu nutzen.

Als Zwischenschritt gilt es, alternative heimische Kohlenstoffquellen zu erschließen, die nicht auf Öl basieren. Infrage kommt dafür auch Braunkohle, die künftig nicht mehr im großen Stil zur Stromerzeugung verfeuert werden soll. Schwerpunkt der Stiftungsprofessur ist es, solche sogenannten Konversionspfade für Kohlenstoff zu entwickeln.

Besiegeln die Stiftungspofessur (von links): RUB-Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, RWE-Vorstandsmitglied Lars Kulik und Görge Deerberg vom Fraunhofer-Institut Umsicht © Roland Span

Der Stiftungsprofessor oder die Stiftungsprofessorin wird an der Fakultät für Maschinenbau beheimatet sein und fachlich zur Arbeit des Research Departments CCCE der Ruhr-Universität beitragen. Research Departments sind flexible, interdisziplinäre Zusammenschlüsse von Forscherinnen und Forschern verschiedener Fakultäten, die übergreifende Fragestellungen bearbeiten.

„Die Stiftungsprofessur ist ein weiterer großer Schritt zur Realisierung der Forschungsstrukturen, die wir uns mit Gründung des Research Departments vorgenommen haben“, sagt CCCE-Sprecher Prof. Dr. Roland Span. „Sie wird eine zentrale Professur in diesem großen und interdisziplinären Team sein.“

Think Tank in Sachen Kohlenstoff

Der Forscher oder die Forscherin wird eng mit dem Fraunhofer Institut Umsicht zusammenarbeiten und kann dort Anlagen nutzen. Auch stehen der Stiftungsprofessur die Anlagen von RWE im Innovationszentrum Kohle in Niederaußem zur Verfügung. RWE engagiert sich mit insgesamt rund 4 Millionen Euro.

„Wir möchten das neue Research Department dabei unterstützen, zu einem Think Tank für die Transformation in Sachen ‚Carbon‘ zu werden“, sagt Dr. Lars Kulik, Mitglied im Vorstand von RWE.

Pressekontakt

Prof. Dr. Roland Span
Lehrstuhl Thermodynamik
Fakultät für Maschinenbau
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 23033
E-Mail: roland.span@thermo.rub.de

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Von

Meike Drießen

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