Humangenetik-Fachtagung Was es Neues gibt zu Genen und Genom
An den Genen kann man vieles ablesen, auch Risiken für bestimmte Erkrankungen. Aber wann ist es sinnvoll, das zu wissen? Und will ich das?
Über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten die Organisatoren der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GFH), die vom 29. bis zum 31. März 2017 an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) stattfindet. Auf dem Programm steht der Austausch über aktuelle Entwicklungen und Trends des Fachgebiets, etwa personalisierte Medizin, genetische Grundlagen verschiedener Erkrankungen, vorgeburtliche Diagnostik und ethische Aspekte.
Weitere Schwerpunkte der Tagung sind unter anderem genetische Ursachen seltener Erkrankungen, genetische und epigenetische Grundlagen krankhafter Fettleibigkeit sowie Neues zu Diagnose und Therapie der Huntington-Erkrankung. Unter dem Schlagwort „Mein Genom gehört mir“ tauschen sich die Spezialisten aus über Aufklärung, Einwilligung und Datenmitteilung bei genomweiten Analysen. Ebenfalls Thema sind ethische Aspekte der Zukunft vorgeburtlicher Diagnostik aus dem mütterlichen Blut.
Über 1.000 Schülerinnen und Schüler diskutieren
Um auch junge Leute für das Fach Humangenetik zu interessieren, bietet die GFH jedes Jahr im Vorprogramm ihrer Fachtagung eine Oberstufenschülerveranstaltung an. Dieses Jahr wird es um die großen Fragen zur „Genet(h)ik für den Menschen“ gehen. 1.380 Schülerinnen und Schüler haben mit ihren Lehrkräften ihre Teilnahme zugesagt. „Mit so einem großen Ansturm und Interesse hatten wir gar nicht gerechnet“, sagt Tagungspräsident Prof. Dr. Jörg T. Epplen von der Humangenetik der RUB. „Wir mussten sogar 500 Schülerinnen und Schülern absagen, weil alle Plätze ausgebucht sind.“
Bei der Oberstufenveranstaltung wird es unter anderem darum gehen, wie genetische Tests durchgeführt werden und welche Bedeutung sie haben. „Wissen oder nicht wissen?“, lautet die Frage, wenn es etwa um die Huntington-Erkrankung geht, eine tödlich verlaufende Erbkrankheit, bei der noch keine Heilung möglich ist. Aus erster Hand erfahren die Teilnehmer auch, wie man bei vorgeburtlichen Untersuchungen das Down-Syndrom feststellen kann. Sie diskutieren, ob es sinnvoll ist, sein Risiko für eine erbliche Tumorerkrankung zu kennen.