Preis Personalisierte Medizin bei Hepatitis E
Daniel Todt nutzt Möglichkeiten der Biomedizin, um vorherzusagen, ob Medikamente bei einem Patienten wirken werden oder nicht.
Warum Infektionen mit Hepatitis E bei manchen Patienten mit universellen antiviralen Medikamenten erfolgreich behandelt werden können, bei anderen aber nicht, hat Dr. Daniel Todt von der Abteilung für Medizinische und Molekulare Virologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) untersucht. Er fand mehrere Mutationen des Virus, die für die Resistenz gegen die Wirkstoffe verantwortlich sein könnten. Für seine Arbeit wurde er am 21. November 2018 mit dem Best Practice in Personalised Medicine Award 2018 des International Consortium for Personalised Medicine ausgezeichnet.
Methode ermöglicht Vorhersagen
Hepatitis E kostet weltweit jährlich rund 70.000 Menschen das Leben. Bislang gibt es keine Impfung und keine spezifischen Medikamente dagegen. Viele Facetten des Virus sind unerforscht. Universelle antivirale Wirkstoffe wie Interferone und Ribavirin helfen in manchen Fällen, in anderen nicht.
Warum das so ist, hat Daniel Todt untersucht. Mithilfe neuester sogenannter Tiefensequenzierungstechnologie analysierte er Viren von verschiedenen chronisch infizierten Patienten. So fand er mehrere Mutationen des Hepatitis-E-Virus, die mitverantwortlich für eine Ribavirinresistenz sein könnten. „Unsere Methode kann im klinischen Alltag genutzt werden, um frühzeitig Patienten mit erhöhtem Risiko eines Therapieversagens zu identifizieren“, sagt der Forscher.