Jeder dritte Mensch ist im Laufe seines Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen. © RUB, Kramer

Probandensuche Was der Körper mit der Angst zu tun hat

Eine Studie soll zeigen, ob Denkstile eine Rolle bei Angststörungen spielen.

Körperliche Signale wie Herzklopfen nach schnellem Rennen nehmen manche Menschen kaum wahr, während andere sie nicht ignorieren können. Wie und ob der eigene Denkstil und die Wahrnehmung des Körpers mit Angst und Angsterkrankungen zusammenhängen, will ein Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit einer Studie herausfinden. Patienten, die in ihren beruflichen und privaten Aktivitäten durch ihre Angst sehr stark eingeschränkt sind, können an der Studie teilnehmen und bekommen die Möglichkeit, eine Psychotherapie am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der RUB zu erhalten. Infos und Anmeldung unter keds-studie@rub.de oder per Telefon unter 01520 3133063 bei den Studienkoordinatorinnen Lisa Zahler und Svenja Schaumburg.

Viele Menschen sind von Ängsten betroffen

Ängste kommen im Leben vieler Menschen vor, und auch psychische Störungen in diesem Bereich sind häufig. So leiden beispielsweise fünf Prozent aller Menschen einmal in ihrem Leben an einer Panikstörung mit Agoraphobie, also an plötzlichen Anfällen intensiver Angst und der daraus resultierenden Vermeidung von Orten, an denen solche Anfälle auftreten könnten, wie zum Beispiel Menschenmassen. Andere Gruppen, an die sich die Studie richtet, sind Menschen mit Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen, zum Beispiel Höhen oder Spinnen, oder Menschen mit Angst vor sozialen Situationen, in denen sie von Personen beurteilt werden könnten.

Bisher uneinheitliche Ergebnisse

Bisherige Studien haben zum Thema Angst und Körperwahrnehmung uneinheitliche Ergebnisse geliefert. Ziel ist es nun, den Zusammenhang mit neuen und verbesserten Aufgaben zu untersuchen. „Die Ergebnisse können auf verschiedene Felder der Klinischen Psychologie übertragen werden und sind auch für die Therapie von Angststörungen von Bedeutung“, sagt Studienleitern Dr. Marcella Woud vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der RUB.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie beantworten an zwei Tagen Fragebögen und bearbeiten einfache Aufgaben am Computer. Außerdem entnehmen die Forscher ihnen Speichelproben, um bestimmte Stresshormone zu untersuchen.

Teilnehmende bekommen eine Psychotherapie

„Im Gegenzug für ihre Teilnahme und Unterstützung, können wir Patienten eine Therapie am Zentrum für Psychotherapie in Bochum anbieten“, erläutert Dr. Marcella Woud. „Das ist für viele Patienten eine große Erleichterung, da die Wartezeiten für Therapieplätze mehrere Monate betragen können.“

Förderung

Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einer Sachbeihilfe gefördert, Förderkennzeichen: WO218/2-1/MA1116/13-1.

Pressekontakt

Dr. Marcella Woud
Zentrum für Psychotherapie
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 21502
E-Mail: marcella.woud@rub.de

Veröffentlicht

Freitag
26. April 2019
08:47 Uhr

Von

Meike Drießen

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