Hans Alves, André Vaz und Moritz Ingendahl (von links) haben sieben aufeinander aufbauende Online-Studien durchgeführt. 

© RUB, Marquard

Psychologie

Warum wir dem Vorwurf des Wahlbetrugs aufsitzen

Liegt ein Kandidat einmal in Führung, kann unser Gehirn diesen Eindruck nicht mehr loslassen. Das beeinflusst unsere Einschätzung von Wahlergebnissen.

Wer einmal bei einer Wahl in Führung liegt, den sieht das Publikum schon als Gewinner. Verliert er dann doch, liegt der Vorwurf des Betrugs nahe, und sogar die Anhänger des Gewinners sind geneigt, sich dem anzuschließen. Grund dafür ist der sogenannte Cumulative Redundancy Bias, kurz CRB. Dieser kognitive Effekt führt dazu, dass wir Schwierigkeiten haben, einmal verarbeitete Informationen zu ignorieren. „Vor allem bei der Kommunikation von Wahlergebnissen in den USA spielt dieser Effekt eine nicht zu unterschätzende Rolle“, sagt Dr. Moritz Ingendahl vom Lehrstuhl Soziale Kognition der Ruhr-Universität Bochum mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen 2020. Die Forscher berichten in der Zeitschrift Psychological Science vom 24. Juli 2025.

Veröffentlicht

Freitag
25. Juli 2025
09:28 Uhr

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