Das Buch der Religionswissenschaftler ist eine praktische Hilfe für den Alltag.
© Ulf Plessentin

Handreichung für Praxis Wie man mit religiöser Vielfalt im Flüchtlingsheim umgeht

Praktische Tipps für Behörden und Betreiber von Flüchtlingsunterkünften stellt das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien kostenfrei zur Verfügung.

Religion kann bei der Flucht eine Ressource sein. Aber auch Quelle von Konflikten im engen Zusammenleben verschiedener Gruppen. Welche Konflikte im Zusammenleben können durch religiöse Vielfalt auf engem Wohnraum entstehen? Und welche Lösungen eignen sich? Tipps und Hinweise für den Alltag in Flüchtlingsheimen werden vom Centrum für Religionswissenschaftliche Studien Ceres der Ruhr-Universität Bochum (RUB) herausgegeben. Die kostenfreie Handreichung, die auch online zur Verfügung steht, basiert auf einem Praxisworkshop, der 2017 mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Praxis in Bochum stattgefunden hat.

Handlungsoptionen für Herausforderungen

Im Anschluss an das Arbeitstreffen sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Handreichung Fallbeispiele aus der Praxis der Flüchtlingsunterkünfte, beschrieben sie anschaulich und analysierten sie wissenschaftlich. „Anders als in klassischen wissenschaftlichen Publikationen werden hier im Sinne des Wissenstransfers aber auch mögliche Handlungsoptionen für die Herausforderungen im Umgang mit religiöser Vielfalt in diesem Feld aufgezeigt“, so Ulf Plessentin vom Ceres. „Die Handreichung richtet sich deshalb vor allem an Behörden und Betreiber von Flüchtlingsunterkünften.“

Grundlegendes religionskundliches Wissen

Herausgegeben wird die Publikation von den beiden Religionswissenschaftlerinnen Sarah J. Jahn und Lisa Wevelsiep. Ihnen geht es vor allem um eine Sensibilisierung für religiöse und weltanschauliche Vielfalt und die Reflektion der eigenen Wahrnehmung von Religion(en) in diesem speziellen Kontext. Deshalb bietet die Handreichung auch Hintergrundinformationen zu spezifisch religiösen Themen, die grundlegendes religionskundliches Wissen vermitteln: Welche Ressourcen stellt Religion für den Umgang mit Flucht da? Gibt es Atheistinnen und Atheisten in muslimisch geprägten Ländern? Was bedeuten religiöse Fastenregeln für den Alltag im Flüchtlingsheim? Wie geht man mit dem Übertritt von Geflüchteten zu anderen Religionen um?

Förderung

Der Praxisworkshop sowie die Handreichung wurden von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Rat für Migration finanziell gefördert.

Originalveröffentlichung

Sarah J. Jahn, Lisa Wevelsiep (Herausgeberinnen): Religion unterbringen: Regulierung kultureller und religiöser Vielfalt in Flüchtlingsheimen. Veröffentlichung des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien Ceres, Bereich Wissenstransfer, Bochum, 2020, ISSN: 2699 0245 (online), ISSN: 2699 0237 (print), DOI: 10.13154/rub.145.122

Pressekontakt

Ulf Plessentin

Centrum für Religionswissenschaftliche Studien
Ruhr-Universität Bochum

Tel.: +49 234 32 22056

E-Mail: ulf.plessentin@rub.de

Veröffentlicht

Montag
25. Mai 2020
09:19 Uhr

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