Die Karte bildet in Grün Autoren, in Rot Institutionen und in Blau Schauplätze im Ruhrgebiet ab.
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Forschendes Lernen Wo das Ruhrgebiet zum Roman-Schauplatz wird

Wo im Ruhrgebiet wird in Krimis am häufigsten gemordet? Und wo wohnt eigentlich der Autor, der sich das ausgedacht hat?

Studierende der Komparatistik haben die Literaturszene im Ruhrgebiet untersucht und eine interaktive Karte mit Verweisen auf Autoren, literarische Schauplätze und Institutionen erstellt. Die Karte ist ab sofort online.

225 Verweise sind aktuell in der Karte zu finden. Der Bochumer Hauptbahnhof ist beispielsweise Schauplatz des Romans „Volk ohne Raum“ von Hans Grimm aus dem Jahr 1926, dessen Titel später für die NS-Ideologie zur Rechtfertigung für ihren Expansionskrieg gegen die östlichen Nachbarn wurde. Die Hauptfigur Cornelius Friebolt aus dem Weserbergland deponiert hier seine wenigen Habseligkeiten, um Wohnung und Arbeit im gerade boomenden Ruhrgebiet zu finden.

Drei Romane spielen an der RUB

An der RUB spielen drei weitere Romane. Außerdem sind hier vier Institutionen beheimatet, etwa die Literaturinitiative „Treibgut“.

Dr. Stephanie Heimgartner, Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Sektion Komparatistik, hat die Karte zusammen mit 13 Bachelorstudierenden erarbeitet. In ihrem Seminar, das durch das Universitätsprogramm Forschendes Lernen gefördert wurde, hat sie im Wintersemester 2015/16 die theoretischen Grundlagen für das Projekt gelegt.

Die Studierenden haben sich mit der Bandbreite der Darstellungsmöglichkeiten von Literatur befasst und sich dafür entschieden, eine interaktive Literaturkarte zu gestalten. Dafür haben sie eine eigene Datenbank mit 1.000 Werken erarbeitet und diese gesichtet.

Bei der Gestaltung und Programmierung der Karte und der dazugehörigen Webseite stand den Studierenden Kathrin Braungardt von der Stabsstelle E-Learning zur Seite.

Mitarbeit erwünscht

Die Studierenden stellen ihr Projekt am 12. April 2016 um 17 Uhr im Blue Square vor. Ziel ist es, sich mit anderen Kulturinstitutionen im Ruhrgebiet zu vernetzen. Außerdem hoffen die Teilnehmer auf Input von Interessierten und Sponsoren: Wie kann die Karte inhaltlich weiter ausgebaut werden? Wie lässt sich das Projekt in Zukunft finanziell und logistisch stemmen?

Die Studierenden wünschen sich, dass das Projekt auch nach Seminarende weitergeführt werden kann. Eines steht bereits jetzt fest: Einige der Beteiligten sowie eine studentische Hilfskraft, die aus Mitteln des Universitätsprogramms bezahlt wird, werden die Webseite auch weiterhin redaktionell betreuen.

Unveröffentlicht

Von

Michaela Wurm

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