
Für Studierende Biologen eröffnen neues Schulungslabor
Das Reinheitsgebot gilt nicht nur für Bier, sondern auch für Proteine: In der Forschung und Anwendung müssen sie möglichst rein sein. Die nötigen Techniken erlernen Studierende in einem neuen Schulungslabor.
Dank Prof. Dr. Eckhard Hofmann und Dr. Marc Nowaczyk stehen jetzt sieben Chromatographieanlagen im kürzlich renovierten Physiologiesaal, die eine praxisnahe Ausbildung ermöglichen. Finanzielle Unterstützung in Höhe von knapp 80.000 Euro bekamen die RUB-Biologen aus dem Lerninfrastrukturprogramm der RUB.
Hohe Anforderungen an die Reinheit
Proteine beziehungsweise Eiweiße oder Enzyme werden sowohl in der Forschung als auch für verschiedene Anwendungen in der Biologie und Medizin in sehr hoher Reinheit benötigt. Proteinchromatographie ist die wichtigste Methode, um Proteine in hoher Qualität zu reproduzieren. Dabei filtern Forscher die gewünschten Zielproteine aus einem Proteingemisch heraus. In einem darauffolgenden Waschschritt entfernen sie unerwünschte Verunreinigungen.
Diese Prozesse können zwar manuell an der Laborbank durchgeführt werden, erreichen aber meist nicht die Anforderungen, die die Wissenschaft stellt.
Wir freuen uns, dass die Initiative auch von den Studierenden selbst mitgetragen wurde.
Marc Nowaczyk
Deshalb werden in den Forschungslaboren computergestützte, sehr teure Anlagen eingesetzt. Doch diese Geräte waren bislang für die Ausbildung nicht verfügbar.
Das ändert sich nun: „Wir freuen uns, dass die Initiative auch von den Studierenden selbst mitgetragen wurde und unser Konzept auf sehr viel positive Resonanz in der Fakultät gestoßen ist“, so Dr. Marc Nowaczyk.
Das Labor wurde im März von Dekan Prof. Dr. Andreas Faissner und der Prorektorin für Lehre und Weiterbildung, Prof. Dr. Kornelia Freitag, mit rund 50 Gästen eröffnet.
Gegenwärtig werden verschiedene Kurse entwickelt – sie reichen von Demonstrationsversuchen für Studierende des dritten Fachsemesters Biologie bis zu Fortgeschrittenenkursen für Promovierende. Auch Kurse für technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät sind geplant.
„Neben Kursen zur Proteinaufreinigung im Schulungslabor werden die Geräte mittelfristig auch in Praxismodule in verschiedenen Schwerpunkten des Biologiestudiums integriert,“ so Prof. Hofmann.