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Syrische Geschwister unterwegs zur Promotion
Ghina und Jehad Jezdan sind 2014 nach ihrem Bachelorstudium im Fach Bauingenieurwesen nach Deutschland gekommen. Seit dem Wintersemester 2015/16 studieren sie an der Ruhr-Universität den internationalen Masterstudiengang Computational Engineering. Unterstützung erhalten sie jetzt durch Stipendien zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Der Sonderforschungsbereich (SFB) 837 „Interaktionsmodelle im maschinellen Tunnelbau“ hat sie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben.
Das machen wir.
„Als wir die Information von der DFG erhielten, dass man für Wissenschaftler aus Krisengebieten gesonderte Mittel beantragen kann, war für uns klar: Das machen wir“, erzählt Jörg Sahlmen, Geschäftsführer des SFB. Über das Prozedere war er sich mit Prof. Dr. Günther Meschke, Sprecher des SFB, schnell einig: Sie begutachteten die Leistungen der Studierenden mit entsprechendem persönlichen Hintergrund und führten Gespräche mit den besten Kandidaten. „Ghinas und Jehads Leistungen hoben sich deutlich von denen der anderen Mitstudierenden ab“, sagt Sahlmen, der auch den Masterstudiengang Computational Engineering koordiniert.
Nicht mehr nebenbei jobben
Seit Juni 2016 erhalten nun beide ein monatliches Stipendium, das es ihnen ermöglicht, sich voll auf das Studium zu konzentrieren, ohne nebenbei arbeiten zu müssen. Besonders für Ghina ist das eine wichtige Unterstützung, da sie zugleich einen kleinen Sohn zu versorgen hat.
Professoren melden Interesse an
Das Stipendium ist ausgelegt als Qualifizierungsmaßnahme für eine spätere Promotion in einem der Fachbereiche des Sonderforschungsbereichs. „Es gibt sogar schon Professoren, die an einer Anstellung der beiden Stipendiaten interessiert sind“, so Sahlmen. Er hofft, dass das Beispiel zur Integration und Zukunftssicherung von Menschen aus Krisengebieten Schule macht.
31. Oktober 2016
15.20 Uhr