Auslandsaufenthalt Forschen in Vietnam
Kerem Ciftci hat nach dem perfekten Betreuer für sein Forschungsthema gesucht und ihn in Vietnam gefunden.
Kerem Ciftci studiert Computational Engineering und hat seine Forschungsarbeit mit einem Auslandsaufenthalt verbunden. Mit dem Programm Lab-Exchange ist er für sechs Wochen nach Vietnam gegangen. Ciftci und Programmleiterin Dr. Sonja Yeh haben erzählt, warum Lab-Exchange anders als Erasmus ist.
Herr Ciftci, Sie waren mit dem Lab-Exchange-Programm im Frühjahr 2017 in Vietnam. Warum haben Sie sich für das Programm entschieden?
Ciftci: Ich wollte wieder ins Ausland. Ich hatte schon einmal ein Auslandssemester in Südkorea gemacht. Außerdem hatte ich ein bestimmtes Forschungsthema, das ich bearbeiten wollte. Mit Lab-Exchange konnte ich beides miteinander verbinden.
Für Ihren Auslandsaufenthalt kam Erasmus aber nicht in Frage?
Ciftci: Erasmus ist nur für Aufenthalte innerhalb der EU. Ich wollte weiter weg.
Die sechs Wochen waren einfach eine sehr gute Erfahrung.
Kerem Ciftci
Wie war der erste Eindruck in Vietnam?
Ciftci: Nach elf Stunden Flug sieht man dort eine ganz andere Welt. Es ist allerdings schwer, das in Worte zu fassen. Die sechs Wochen waren einfach eine sehr gute Erfahrung.
Das Gefühl kannten Sie aber doch schon von dem Aufenthalt in Korea. Oder?
Ciftci: Nein. Die Länder sind so unterschiedlich. In Südkorea war das ganz anders. Da hatte ich auch eher Unialltag mit Vorlesungen. In Vietnam war der Kontakt zu den Professoren und anderen forschenden Studierenden viel intensiver. Und ich hatte Zeit für mein Forschungsthema. Das stand im Fokus.
Wie lief die Bewerbung für das Programm ab?
Ciftci: Ich musste Antragsformulare ausfüllen und ein Motivationsschreiben erstellen. Schon für die Bewerbung brauchte ich eine Kontaktperson an der Partneruni, mit der ich an meinem Forschungsthema arbeiten konnte. Die fand ich schnell durch meinen Betreuer an der RUB, Dr. Jörg Sahlmen.
Und dann flatterte die Zusage ins Haus.
Ciftci: Genau, das war ein gutes Gefühl. Dann konnte ich mit der Planung loslegen und zum Beispiel eine Unterkunft suchen. Ich bekam auch viel Unterstützung von Frau Yeh und meinem Betreuer vor Ort.
Ich habe mein Forschungsvorhaben realisiert.
Kerem Ciftci
Was haben Sie aus dem Aufenthalt denn mitgenommen?
Ciftci: Ich habe mein Forschungsvorhaben in den sechs Wochen Aufenthalt realisiert und ein Paper erstellt. Das soll demnächst auch veröffentlicht werden.
Was war Ihr Forschungsthema?
Ciftci: Es ging um eine Fragestellung zu Fehlerschätzungen in der theoretischen numerischen Mathematik. An der RUB konnte ich keinen Wissenschaftler finden, der genau zu meinem Thema passte. Dr. Pham Thanh Duong in Vietnam ist Spezialist in der Fehlerabschätzung in numerischen Verfahren und war deshalb der perfekte Betreuer für mich.
Frau Yeh, sind Sie zufrieden, wenn Sie solche Berichte hören?
Yeh: Es ist natürlich schön zu hören, wenn die Erfahrungen im persönlichen aber auch im akademischen Bereich so positiv sind.
Und das ist wahrscheinlich auch das Ziel des Programms?
Yeh: Genau. Es geht darum, forschungsorientiertes Lernen zu fördern. Das Besondere ist, dass Studierende Auslandserfahrungen im Forschungskontext sammeln. Lab-Exchange möchte den Austausch auf interkultureller Ebene und in der Forschung und Lehre unterstützen. Außerdem sollen dadurch die Kooperationen mit den ausländischen Partnerhochschulen gestärkt werden.
Herr Ciftci, stehen Sie noch in Kontakt mit der Uni in Vietnam und nutzen Ihr Netzwerk auch weiterhin?
Ciftci: Ja, mit den Studierenden schreibe ich regelmäßig. Und mit meinem Betreuer stehe ich auch in Kontakt, um den Feinschliff für mein Paper abzuschließen. Vielleicht schreibe ich auch meine Masterarbeit bei Dr. Duong.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!