Ingenieurwissenschaften Lernen, wie Maschinen lernen
Selbstfahrende Autos oder die Spracherkennung im Smartphone: Um angehende Ingenieure für die in der Industrie gefragten Techniken fit zu machen, gibt es ein neues Lehrprojekt.
Ingenieure von heute haben in ihrer Berufspraxis nicht nur mit analogen Maschinen und Regelungssystemen zu tun, sondern immer mehr auch mit digitalen Techniken und künstlicher Intelligenz. Vor allem das Feld des sogenannten maschinellen Lernens wird wichtiger. Damit Studierende der ingenieurwissenschaftlichen Fächer bestens vorbereitet in den Beruf starten, gibt es seit November 2017 das neue Projekt „Praxisnahes maschinelles Lernen für Ingenieure“ (Premier). Das Bundeministerium für Bildung und Forschung fördert es für zwei Jahre mit 490.000 Euro. Das konkrete Lehrangebot startet im Sommersemester 2018.
Experten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt
Modelle des maschinellen Lernens finden sich überall dort, wo große Datenmengen verarbeitet werden. Bekannt ist zum Beispiel die Spracherkennung bei Smartphones oder das Computersehen, das in selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommt. „Die Industrie sucht nach Ingenieuren, die Erfahrungen in diesem Bereich haben. Mit Premier qualifizieren wir als Projektteam RUB-Studierende für die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt“, so Prof. Dr. Tobias Glasmachers zum Lehrprojekt.
Glasmachers vom Institut für Neuroinformatik ist Projektleiter und möchte mit Premier das Lehrangebot für alle Ingenieurwissenschaften um das Gebiet des maschinellen Lernens erweitern.
Bisher ist das Thema nur am Institut für Neuroinformatik vertreten, wo sich gleich mehrere Arbeitsgruppen damit beschäftigen. Glasmachers arbeitet für das Projekt mit seinen Institutskollegen Prof. Dr. Rolf Würtz und Prof. Dr. Laurenz Wiskott zusammen. Prof. Dr. Markus König vom Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen und Prof. Dr. Aydin Sezgin vom Lehrstuhl für Digitale Kommunikation sind auch Teil des Projektteams.
Theorie und Praxis
Für die Studierenden sind zwei Ausbildungsphasen geplant, die in das Studium integriert werden: Zunächst sollen die erforderlichen Grundlagen in Vorlesungen vermittelt werden. Danach lernen die Studierenden die Praxis in Studienprojekten kennen.