Teuta Abazi egangiert sich im Alumni-Netzwerk der RUB. © RUB, Kramer

Alumni-Netzwerk „Die RUB ist immer noch ein Teil von mir“

Die Juristin Teuta Abazi berichtet, warum sie auch nach ihrem Abschluss immer wieder gerne an die Universität zurückkommt und Studierende ermutigt, nicht so hart zu sich selber zu sein.

Zahlreiche Alumni der RUB waren am 17. und 18. April 2018 zu Gast auf der Jobmesse an der RUB, um den Studierenden von ihren Erfahrungen in der Berufswelt zu erzählen und Tipps für den Berufseinstieg zu geben. Auch die Alumna Teuta Abazi, die als Justiziarin an der privaten Hochschule „FOM Hochschule für Ökonomie und Management“ arbeitet, gab einen spannenden Einblick in ihren Lebensweg. Im Gespräch erklärt sie, warum sie sich im Alumni-Netzwerk engagiert und was ihre wichtigsten Botschaften für die Studierenden sind.

Frau Abazi, warum ist es Ihnen wichtig, Ihre Erfahrungen an die Studierenden weiterzugeben?
Als ich im Wintersemester 2009/2010 mit dem Jurastudium began, hatte ich keine Vorbilder oder Bekannte, mit denen ich mich austauschen konnte. Gerade das Studium der Rechtswissenschaften ist besonders schwer und erfordert ein hohes Durchhaltevermögen, Disziplin und Ehrgeiz. Hinzu kommt noch, dass einem von Anfang an suggeriert wird, man würde ohne Prädikatsexamen keine vernünftige Anstellung finden.

Heute kann ich sagen: Es entspricht nicht der Realität, denn der breitgefächerte Markt schaut auf mehr als nur die Note. Ausschlaggebend sind auch Schlüsselqualifikationen, besondere Lebensläufe und Eigenschaften, die für die jeweilige Position wichtig sind.

Mitmachen

Das Alumni-Netzwerk bietet Absolventen aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sich an der RUB zu engagieren. Sie können beispielsweise Praktika vermitteln, Vorträge über ihren Werdegang halten oder Studierende mit einem Stipendium unterstützen.

Gerade Studierenden, die nicht aus Akademikerfamilien kommen, lege ich ans Herz, nicht aufzugeben und weiter an ihrem Traum zu arbeiten. Der Weg ist hart und mühselig, aber am Ende zahlt sich das aus: Denn auch Arbeitgeber belohnen Durchhaltevermögen, Fleiß und Ehrgeiz.

Außerdem komme ich immer wieder gerne an die Universität zurück, ich fühle mich hier einfach wohl, und die RUB ist immer noch ein Teil von mir. Denn zum einen habe ich es geliebt, bereits während des Studiums als Arbeitsgruppenleiterin und Tutorin Wissen zu vermitteln, und zum anderen gab mir gerade Bildung besonders in schwierigen Zeiten einen sehr guten Rückhalt.

Was ist Ihr wichtigster Ratschlag an die Studierenden?
Ich konnte im Studium beobachten, dass die Studierenden, mich eingeschlossen, sich viel Druck machen und mit sich selbst zu hart ins Gericht gehen. Daher ist mein wichtigster Ratschlag an die Studierenden, nicht so hart zu sich selbst zu sein. Stattdessen sollten wir auf unsere Fähigkeiten vertrauen und die Aufgaben mit einem gesunden Selbstvertrauen angehen.

Wichtig ist auch, das Studium nicht als Einzelkämpfer anzutreten.

Wichtig ist auch, das Studium nicht als Einzelkämpfer anzutreten, sondern sich in ein Team zu integrieren. Umgeben von Menschen mit einer positiven Grundeinstellung ist der Spaß und am Ende der Erfolg im Studium sicherlich einfacher zu erreichen.

Können Sie uns noch kurz Ihren Werdegang bis zum Einstieg Ihres Studiums erzählen und warum Sie sich für die RUB als Studienort entschieden haben?
Ich bin als Kind mit meiner Familie aus dem Kosovo nach Deutschland geflohen und hatte früh intensiven Kontakt mit Behörden und Anwälten, da unser Aufenthaltsstatus lange Zeit unsicher war. Nach meiner Schulzeit absolvierte ich zunächst eine Ausbildung als Rechtsanwalts‐ und Notariatsfachangestellte, die mir erst ein Bleiberecht ermöglichte.

Mein großer Traum war es immer, zu studieren, und so habe ich mein Abitur nachgeholt. Während meiner gesamten Schul- und Ausbildungszeit engagierte ich mich in meiner Freizeit gesellschaftspolitisch, weil es mir wichtig war und ist, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und sie positiv zu verändern. Kombiniert mit meinen schulischen Leistungen fand dieses Engagement seitens der Hans-Böckler-Stiftung, die mich als Stipendiatin förderte, großen Anklang.

Es stand außer Frage, dass ich an der RUB Jura studieren würde.

Nachdem ich bereits in meiner Schulzeit bei der Schüleruni der RUB eine erste Vorlesung bei den Juristen besucht hatte und die Studierenden mich herzlich aufnahmen, stand es außer Frage, dass ich an der RUB Jura studieren würde. Außerdem hat die RUB einen besonderen Charme, da sie auf eine lange Tradition blickt und sich dort Studierende aus aller Welt wiederfinden.

Veröffentlicht

Dienstag
24. April 2018
10:13 Uhr

Von

Michaela Wurm

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