Medizin Im Teddybärkrankenhaus die Angst vorm Arzt verlieren

Medizinstudent Uttban Abbas Gohman erzählt, was so besonders an diesem Projekt ist.

Kuscheltiere in Behandlung gibt es einmal im Jahr beim sogenannten Teddybärkrankenhaus der Fachschaft Medizin. Student Uttban Abbas Gohman ist vom 8. bis 9. Mai 2018 bereits zum dritten Mal dabei und als Teddydoktor im Einsatz. In einem Interview erzählt er, warum ihm das Projekt am Herzen liegt.

Herr Gohman, was ist das Teddybärkrankenhaus genau?
Es handelt sich um ein Projekt für Kinder zwischen vier und sechs Jahren. In der Ambulanz der Teddy-Klinik, die durch Studierende freiwillig besetzt wird, behandeln wir die mitgebrachten Kuscheltiere der Kinder. Neben dem Behandlungszimmer haben wir auch einen OP-Saal, eine Röntgenambulanz und eine Apotheke.

Warum organisieren Sie in der Fachschaft diese Veranstaltung?
Kurz gesagt: Es hat Nutzen für die Studierenden und die Kinder. Als ich vor zwei Jahren das erste Mal mitgemacht habe, hatte ich viel Spaß. Für mich war klar, dass ich das Projekt auf jeden Fall weiter unterstützen möchte.

Für die Kinder ist es eine Gelegenheit, spielerisch die Angst vor dem Arzt und dem Krankenhaus zu verlieren.

Es machen insgesamt 100 Studierende mit.

Wie viele Studierende wirken dabei mit?
Wir benötigen als Organisationsteam jede Menge Hilfe von Studierenden. Diese können je nach Wunsch in den verschiedenen Bereichen tätig sein: als Teddydoktor die Kuscheltiere untersuchen, als Chirurg bei der Operation helfen, in der Apotheke oder in der Röntgenabteilung.

Dieses Jahr findet die Aktion zum ersten Mal zweitägig statt. Damit das funktioniert, machen insgesamt mehr als 100 Studierende mit.

Was ist das Besondere an der Veranstaltung?
Das Besondere ist der Umgang mit den Kindern. Einige sind sehr offen und sagen viel, andere sind eher ruhig, schüchtern oder geben kaum etwas von sich. Hier muss man als Teddydoktor individuell reagieren, um den Wünschen des Kindes gerecht zu werden und das Kuscheltier erfolgreich behandeln zu können. Ich denke, das spielerische Miteinander ist das, was das Teddybärkrankenhaus besonders macht.

Wir bekommen positives Feedback.

Wie nehmen die Kinder das Angebot an?
Insgesamt kommt es bei den Kindergartenkindern gut an. Von den Erzieherinnen und Erziehern bekommen wir auch immer positives Feedback.

Gab es schon einmal ein besonderes Erlebnis, während Sie mit den Kindern zusammengearbeitet haben?
Wir haben auch mal Extremfälle, bei denen ein Kind zum Beispiel berichtet, dass sein Teddy Krebs hat. Hierbei ist äußerte Vorsicht geboten. Hat das Kind die Krankheit einfach irgendwo aufgeschnappt oder liegt tatsächlich ein solcher Fall in der Familie vor und das Kind macht sich Sorgen?

Für solche Situationen werden die Studierenden in Schulungen vorbereitet. Einige informieren sich sogar bei Kinder- und Jugendpsychiatern.

Ich kann mir vorstellen, später eventuell Kinderarzt zu werden.

Was bringt Ihnen die Veranstaltung persönlich?
Persönlich nehme ich eine Menge mit: Der Umgang mit den Kindern ist ein wesentlicher Punkt. Er macht mir besonders Spaß, und ich kann mir vorstellen, später eventuell Kinderarzt zu werden.

Natürlich ist es nicht mit einem echten Patienten und der Situation in der Praxis oder im Krankenhaus vergleichbar. Es hilft jedoch dabei, einzuschätzen, ob die Pädiatrie etwas für einen ist oder nicht.

Außerdem bietet die Aktion eine Möglichkeit, sich mit anderen Studierenden aus unterschiedlichen Semestern zu vernetzen und in der Vorbereitung auch Projekt- und Zeitmanagement kennenzulernen.

Veröffentlicht

Dienstag
08. Mai 2018
12:59 Uhr

Von

Katharina Gregor

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